Nur Mut, Lisa!
- Autor*in
- Hagmar, Pia
- ISBN
- 978-3-440-08808-1
- Übersetzer*in
- Lendt, Dagmar
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 128
- Verlag
- Klee
- Gattung
- –
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- –
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 8,50 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die zwölfjährige Lisa lebt mit ihrer Mutter und deren Lebensgefährten in einer echten “Patchwork-Familie”. Mit ihrer älteren “Schwester” Kristin verbindet sie die Liebe zu Pferden. Beide wollen an einem Geländespringen mit ihren eigenen Ponys teilnehmen. In der Zeit davor passieren einige Dinge, mehr oder weniger willkommen. Lisa stürzt beim Training, die Eltern gehen auf Hochzeitsreise und zwei Brüder kreuzen häufig ihre Wege.
Beurteilungstext
Die Ich-Erzählerin Lisa hält die Leserin, ein echtes Mädchen-Pferde-Buch, bestens auf dem Laufenden über das Geschehen und ihre Gefühlswelt, zieht sie aber auch in ihren Bann. Das Buch ist spannend und gleichzeitig voller Gefühle wie erste Liebe und die Leidenschaft zum Pferd. Sprachlich lebendig mit viel Wörtlicher Rede und anschaulichen Schilderungen erfährt die Leserin viel über Lisas Alltag auf dem Lande in Schweden. Im Präsens und der Ich-Form erzählt, mit vielen persönlichen Stimmungslagen Lisas in oft lockerer Sprache, mit Witz ist man als Leserin ganz nah am Geschehen. Mitten in der Natur lebt die zusammengewürfelte Familie mit Pferden und all jenen Themen, die in deutschen Familien sicher auch eine Rolle spielen. Jungverliebte Eltern, die sogar auf Hochzeitsreise gehen, ohne sich so richtig um das Wohlergehen ihrer Töchter zu kümmern, erwachendes Interesse an Jungen usw. #Lisa fühlt sich oft alleingelassen vom Rest der Welt: Ihre Mutter vergisst fast ihren Geburtstag, ihre Schwester bestimmt oft über sie, ihr Freund zeigt sich nicht interessiert genug, ihre Angst vor dem Reiten nach ihrem Sturz nimmt nur ihr “Erzfeind” ernst. Diese Gefühle sind überzeugend dargestellt und begründet und bedürfen einer echten Lösung, was ich in anderen Pferdebüchern oft vermisse. Da gibt es nur Scheinprobleme, die mit einem Satz ausgeräumt sind. Hier geht es um echte Probleme, in denen sich nicht nur pubertierende Leserinnen wiederfinden können.#Etwas konstruiert scheint mir die Handlung nur an zwei Stellen. Lisas Vater “bricht” nachts, als die Mädchen allein sind, in den Stall ein, um Lisa eine Geburtstagsüberraschung zu bereiten. Die Mädchen glauben, jemand will ihre Pferde stehlen. Alles klärt sich so schnell auf, wie der Vater plötzlich in Erscheinung getreten war. Erstaunlich finde ich auch das pädagogische Geschick des “Erzfeindes” Peter, der einfühlsam wie ein Psychologe Lisa ihre Reitangst besiegen lässt.#Aus den zahlreichen Pferdebüchern, die ich kenne, hebt sich dieses durch die Verwendung weniger Klischees ab. Die Personen sind weniger schwarzweiß charakterisiert in Gut und Böse, Probleme werden nicht nur eindimensional geschildert. Menschen handeln und fühlen, nicht nur durchs Pferd definiert. #Etwas zu brav finde ich den Außeneinband des Buches: orangerot außen und in der Mitte ein Foto eines Mädchens, das gerade mit seinem Pferd schmust. Der Buchtitel ist klein und schlicht unten zu lesen. Auf der Rückseite steht in schwer zu lesenden Schreibmaschinen-Buchstaben der Inhalt. Den Preis finde ich angemessen. Ohne Bebilderung wendet sich das Buch an fortgeschrittene Leserinnen.