Nur Meer und Himmel Die Geschichte meines Großvaters

Autor*in
Morpugo, Michael
ISBN
978-3-7373-5210-9
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
O´Callaghan, Gemma
Seitenanzahl
54
Verlag
MeyersDuden
Gattung
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2015
Lesealter
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nur, weil Michael seinem Großvater ins von Verbrennungen entstellte Gesicht schauen lernt, erzählt dieser ihm eines Tages seine ganze Geschichte.

Beurteilungstext

Mit einem blauen Lesebändchen versieht der Fischer-Verlag eine Reihe ganz besonderer Geschichten. Diese berührende Geschichte von Michael Morpugo wurde durch einen der letzten Schützlinge von Dr. McIndoe inspiriert, basiert demnach auf Kriegserinnerungen von Eric Pearce.
Ich-Erzähler Michael beginnt mit Albträumen, die stets mit Besuchen seines Großvaters verbunden waren, sie versetzen die Leser in eine kontinuierliche Spannung. Wie der Junge möchte man erfahren, wieso der schweigsame Großvater ein entstelltes Gesicht und nur wenige Finger hat, warum die Großmutter von ihm weggegangen ist und wieso alle möchten, dass man den Großvater nicht ansieht und keine Fragen stellt. Lediglich auf eine Brandverletzung aus dem Zweiten Weltkrieg wird verwiesen.
Über Jahre hinaus kommt es zu einer allmählichen Annäherung von Großvater und Enkel, die in ihrer gewohnten, stillen Art harmonieren, sie arbeiten beim Fischen stumm zusammen, sehen sich an und Michael lächelt. Als er die ganze Geschichte seines Großvaters erfährt, ist er sehr gerührt und lehnt die Ansicht ab, Großvater sei ein halber Mensch. Er fördert in seiner Familie Verständnis und Verzeihung, bald darauf stirbt Großvater.
Die Geschichte kommt mit kurzen, fast sachlichen Sätzen auf 54 Seiten aus. Die emotionale Mobilisierung beim Leser wird durch die Illustration unterstützt. Siebdrucke mit reduzierter Farbskala zeigen “brennende” Bilder von Albträumen und Kriegserinnerungen und coole, einsame Bilder in Blau- und Grautönen beschreiben die Athmosphäre auf der stillen Insel am Meer und im Krankenhaus.
Eine sehr einfühlsame Geschichte, die schon Kindern zugemutet werden kann und förderlich beim Verarbeiten von Kriegstraumata sein kann.

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Diese Rezension wurde verfasst von verh.
Veröffentlicht am 01.01.2016

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