Nullnummer
- Autor*in
- Fuchs, Thomas
- ISBN
- 978-3-522-18098-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in / Sprecher*in
- Schempp, Fabian
- Umfang
- 144 Minuten
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- Digitale Medien
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2008
- Altersempfehlung
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 9,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der 14- jährige Nils ist der geborene Journalist. Zwar versucht er es auch mit sogenanntem solidem Journalismus. Aber als die Leser der Schülerzeitung den Rücken kehren, kann er auch anders.
Beurteilungstext
Nils setzt alles auf eine Karte. Wenn man mit 14 an seiner Schule beachtet werden will, reicht es nicht, wenn man schreiben kann und mit viel Engagement an einer Schülerzeitung bastelt. Wenn man sich etwas einfallen lässt, kann man mit Journalismus wirklich etwas bewegen.
Der Leser erhält die Gelegenheit mit Nils die Tiefen aber auch die Höhen journalistischer Arbeit zu erkunden: Was ist zu tun, wenn die Zielgruppe- hier die Schülerschaft der eigenen Schule- nicht gleich erreicht wird? Wie kann der medienkundige Journalist recherchieren? Wer bestimmt, was wahr ist? Ist eine gut platzierte Frage gleich die Verbreitung der Unwahrheit? Wie weit geht Meinungsfreiheit und der Schutz der Privatsphäre? Ist zum Beispiel nicht eine Liebschaft unter älteren Schülern von öffentlichem Interesse, wenn alle darüber reden?
Mit Nils’ Geschichte kennzeichnet der Autor die Mechanismen der Boulevardpresse für jugendliche Leser. Dabei wird diese Art der journalisten Arbeit nicht einfach gebrantmarkt, sondern ihre Ursachen und Beweggründe verdeutlicht, die bei Geldgebern und Unterstützern, Machern aber auch bei den Lesern liegen. Und mit Nils denkt der Leser über moralische Grenzen nach.
Das Hauptaugenmerk des Autors ist nicht auf die Zeichnung eines differenzierten Figurenfeldes gerichtet. Nils als “Macher”, seine ebenbürtige Freundin Kim, die beiden Philipps und die anderen Mitstreiter und Kontrahenten tragen den Leser durch die Geschichte und transportieren die Inhalte spannend und voll Emotionen. Durch die Typisierung entsteht eine Verallgemeinerung, die nicht Oberflächlichkeit produziert sondern Wesentliches zeigt. So lässt sich das Buch leicht lesen und eignet sich auch gut für einen Einsatz als Klassenlesestoff, wenn über unser Verhalten in der Medienwelt diskutiert werden soll. Und zum Schluss steht für die Jugendlichen sicher noch eine Erkenntnis an: politisches Engagement kann ein Erlebnis sein. Es lohnt sich für andere aber vor allem für uns selbst.