Novemberschnee

Schlagwörter

• Abenteuer
• Flucht

Teaser

Aus einem unterhaltsamen Spiel wird bitterer Ernst : Tom überfällt tatsächlich eine Bank und reißt seine Freunde in einen Aktionsstrudel, Gefühle und Handlungen geraten außer Kontrolle. Am Ende soll Lina den Banküberfall, den Autodiebstahl und den Mord an ihren Freunden verantworten.

Beurteilungstext

Jürgen Banscherus meldet sich hier mit einem topaktuellen Jugendbuch auf der literarischen Bühne. In gewohnter Manier greift er hochsensible Reizthemen der gegenwärtigen Jugendkultur auf und setzt sie hautnah mit jugendlichen Protagonisten um.
Hier ist es Lina, die als Ich-Erzählerin einen ausführlichen Text für ihren Rechtsanwalt erzählt. Sie ist zusammen mit Tom und Jury in einen Kriminalfall geschliddert, der die Grenzen ihrer früheren Vorstellungswelt gleich mehrfach überschreitet : Aus einem Spleen heraus haben die drei Freunde öfter einen Banküberfall gespielt, durch den sie ihren Traum, nach Australien abzuhauen, wahrmachen wollen. Wie im Kino schauen Lina und Jury zu, wie Tom eines Tages tatsächlich ohne nennenswerten Widerstand 50000,-DM bei einem solchen Banküberfall erbeutet. Von da an flieht die Freundesgruppe gemeinsam mit dem Geld und die drei Jugendlichen machen total neue Erfahrungen miteinander. Geschockt beobachtet Lina, wie die Konfrontation mit der Realität( echte Waffe, echter Überfall, 78-Jährige als Zufallsopfer, Jurys Fahrradunfall) Tom und sie selbst verändert und zu zwanghaften Gewalthandlungen fähig macht. Nach der Entdeckung des Mordes an Jury wundert sie sich, dass sie Mitleid und Schutzbedürfnisse gegenüber dem verletzten Täter Tom empfinden kann und ist am Ende froh, dass sie überlebt und verdächtigt wird.
Die aktionsreiche Handlung und die psychologisch authentisch geschilderten Konflikte Linas machen das Buch spannend. Es sollte in Klassen, Kursen, Jugendgruppen... gelesen und aufgearbeitet werden ! Zu diesem Zwecke wäre eine Taschenbuchausgabe notwendig.