Nora und Nils
- Autor*in
- Baronian, Jean-Baptiste
- ISBN
- 978-3-7655-6790-2
- Übersetzer*in
- Fröse-Schreer, Irmtraut
- Ori. Sprache
- Belgisch
- Illustrator*in
- Kern, Noris
- Seitenanzahl
- 26
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Gießen
- Jahr
- 2005
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die beiden Eisbären-Geschwister Nora und Nils spielen mit zwei Pinguinen im Schnee. Das Eisbärmädchen Nora möchte aus dem Wasser Fische holen und fällt dabei hinein. Sofort schwimmen drei Robben zur Eisscholle, um Nora zu retten. Nur Nils schafft es, seine Schwester zu retten. Die Kinder gehen zu ihren Eltern, erzählen ihnen aber nicht, was passiert ist. Das große Geheimnis verbindet die Geschwister noch mehr und sie schlafen glücklich ein.
Beurteilungstext
Das Bilderbuch „Nora und Nils“ erzählt die Geschichte verschiedener Tiere, die am Nordpol leben. Der Autor Jean-Baptiste Baronian schildert die Geschichte der Eisbären-Geschwister Nora und Nils.
Besonders geeignet scheint das Buch für Kinder im Kindergartenalter zu sein.
Das offene Ende des Bilderbuches lässt Raum zum Weiterdenken – erzählen die Kinder der Mutter doch noch, was passiert ist? Was passiert, wenn sie aufwachen? Wo ist eigentlich der Eisbär-Papa?
In dieser recht einfachen Geschichte stecken viele Dinge, die für Kinder im Kindergartenalter sehr wichtig sind: Angst, Geschwister, Abenteuer und vor allem Geheimnisse.
Allerdings erscheint mir persönlich im Buch „Nora und Nils“ das Geschwisterverhältnis zu altertümlich und unemanzipatorisch. Fast auf jeder Seite belehrt der große Bruder seine kleine Schwester oder muss sie retten. Es ist zwar schön, wie Nils seiner Schwester hilft und ihr die Welt erklärt, dennoch stört es, dass der “große, schlaue” Junge dem “kleinen, dummen” Mädchen helfen muss.
Das äußere Erscheinungsbild des Buches ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene sehr ansprechend. Die doppelseitigen Zeichnungen von Noris Kern sind wunderschön, klar und mit unglaublich intensiven Farben gestaltet.
Allerdings ist auf den meisten Seiten nur die direkte Handlung abgebildet, was zu Langeweile beim Vorlesen führen kann, weil es wenig neue Dinge gibt, die die Kinder entdecken können wie kleine Details, bei denen besonders kleine Kinder immer wieder neue Sachen finden und entdecken können.
Das Verhältnis zwischen Text und Bild ist optimal gelungen, da nur relativ wenig Text vorhanden ist. Dadurch, dass die Bilder aber sehr ansprechend sind, regt das Buch zum Weitererzählen an und fördert somit die sprachliche Entwicklung des Kindes.
Besonders auffällig beim Bilderbuch „Nora und Nils“ ist jedoch die große Ähnlichkeit zu Hans de Beers Bilderbüchern „Der kleine Eisbär“, in denen die beiden Freunde Lars und Lena die Hauptcharaktere darstellen. Dadurch verliert die Geschichte von Nora und Nils leider ein wenig an Originalität. Das Buch ist aus dem Belgischen übersetzt, daher könnte es auch sein, dass der Autor sich nicht an „Der kleine Eisbär“ orientiert hat, sondern dass es nur Zufall ist.
Der große Pluspunkt des Buches sind die wundervollen Bilder, die so manche Schwachpunkte ausgleichen.
„Nora und Nils“ ist zu empfehlen für Kinder ab 3 Jahren, die Geschwister haben und Tiergeschichten mögen.