Nora - designed by Genosan

Schlagwörter

• Philosophie
• Ungleichheit

Teaser

Nora wächst bei der Firma Genosan auf, von der sie auch erschaffen wurde. Im Laufe des Romans stellt sich heraus, dass sie das Produkt einer bestellten Schwangerschaft ist, aber nicht so aussieht, wie sich ihre Eltern das vorgestellt hatten. Daher wurde sie von ihnen nicht angenommen. Ihre Mutter erkennt allerdings am Ende ihren Fehler und nimmt Nora bei sich und deren Bruder (perfekt im Aussehen) auf.

Beurteilungstext

Obrecht greift mit ihrem Buch ein aktuelles Thema um Genmanipulation und Selektion vor der Geburt auf. Sie schildert die möglichen Folgen, die einer Gesellschaft drohen, die alle möglichen medizinischen Verfahren zulässt, um kranke Kinder zu verhindern. Genosan (Nomen est omen) hat dabei die Kontrolle über die Gesellschaft übernehmen können und ist in allen Bereichen des Lebens präsent. Bei Obrecht ist der Wunsch der Gesellschaft nach Perfektion verantwortlich für die Entwicklung. Jeder Mensch soll perfekt aussehen, selbst schiefe Nasen oder Segelohren werden nicht geduldet. Wer so zu Welt kommt, wird ausgegrenzt oder - wie Nora - weggesperrt.
Genosan geht in Versuchen noch weiter und will auch die gesamte Natur designen. Zudem wird die Bevölkerung mit der firmeneigenen “Phosphor-Cola” willfährig gemacht.
Bettina Obrecht zeigt mit ihrem Buch, dass wissenschaftliche Entdeckungen/Erfindungen immer ethisch hinterfragt werden müssen, und dies gerade auch von jungen Menschen. Sie zeigt auch, dass es sich lohnt, sich zu wehren. Denn Nora ist am Ende bei ihrer Mutter, und es existiert eine “Obergrundbewegung”, die gegen Genosan arbeitet.