Nils Holgersson
- Autor*in
- Seidemann, MariaLagerlöf, Selma
- ISBN
- 978-3-401-71726-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Thönissen, Ute
- Seitenanzahl
- 68
- Verlag
- Arena
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2021
- Preis
- 9,00 €
- Bewertung
Teaser
Als Nils eines Tages auf den Hof tritt, muss er entsetzt feststellen, dass er winzig klein ist. Das ist die Strafe für seine Unartigkeiten und Bosheiten, gegenüber Menschen und Tieren. Mit der Gans Martin reist er nach Lappland und besteht einige Abenteuer. Aber er vollbringt auch gute Taten und somit kann die wundersame Reise für ihn glücklich enden.
Beurteilungstext
Der Klassiker von Frau Selma Lagerlöf wurde in dieser Vorlage gekürzt und gut verständlich von Frau Maria Seidemann neu erzählt. Wie jeder Band der Reihe „Klassiker- einfach lesen“, ist auch dieser durchgehend farbig illustriert und in Fibelschrift gehalten, mit Flattersatz ohne Trennungen. Der Text ist sehr gut verständlich und die Kapitel sind nicht zu lange, bauen aber aufeinander auf. Den lesefreudigen Kindern wird ein Klassiker kindgerecht und inhaltlich trotzdem aufschlussreich vermittelt, so dass das Lesen Freude bereitet. Dazu werden die Texte Seite für Seite von wunderschönen und einfühlsamen Illustrationen begleitet, so dass man sich nicht nur auf das Weiterlesen der Handlung freut, sondern auch schon neugierig aufs Umblättern und damit Betrachten der nächsten Bildszene ist. Frau Ute Thönissen hat sehr aussagekräftige Illustrationen geschaffen, die den Aussagewert der Worte nachvollziehbar spiegeln. Mimik und Gestik sind sehr gut erkennbar. Die strahlenden Farben und authentischen Darstellungen von Nils Umwelt auf seiner Reise lassen uns gut eintauchen und teilhaben. Aus der Sicht von Nils stehen wir im Stall vor einer riesengroßen Kuh. In Wirklichkeit ist nicht die Kuh groß, sondern Nils ist geschrumpft. Auch die Hühner, Gänse …. , sie hatten ihre wahre Größe behalten, aber Nils war in einen fingerlangen Zwerg verwandelt worden. Und warum? Kein moralischer Zeigefinger ist hier vordergründig, sondern die knappen tatsächlichen Aussagen der Tiere drücken genug über die Bosheiten des Jungen aus. Warum, wird hier nicht benannt. Es scheint Nils einfach Vergnügen bereitet zu haben, vielleicht auch aus Langeweile oder einfach nur zum Schabernack, sowohl den Menschen als auch den Tieren Streiche zu spielen und sie zu drangsalieren. Dem wird durch die Verzauberung des Zwerges ein jähes Ende gesetzt. Zum Glück findet Nils in der Gans Martin einen Freund. Mit seiner ersten guten Tat kann er sich auch bei den Wildgänsen positiv behaupten und die Mitreise wird ihm gewährt. Wir dürfen Zeugen werden, wie Nils und Martin eine immer festere Freundschaft verbindet, wie Nils mehr und mehr gute Taten vollbringt, die für andere dienlich sind. Das ist sehr lobenswert und beispielhaft. Bei seiner Reise erinnert sich Nils voller Wehmut an sein elterliches Zuhause und bereut sein schlechtes Verhalten. Seine Mutter kommt ihm in den Sinn und deren frisch gebackenen Apfelkuchen oder der Vater mit seinem Traktor. Wie gerne würde er wieder nach Hause zurückkehren. Ob er jemals wieder ein Mensch werden könnte? Ob die Eltern überhaupt noch an ihn dachten? Mit diesen Fragen und mit wörtlichen Reden gelingt der Autorin, dass wir einfühlsam mit fiebern und spannend von Seite zu Seite mitverfolgen und hoffen, dass Nils’ Reise glücklich endet. Wie im Märchen, wo die Bösen bestraft werden und wenn man gute Taten vollbringt, kann der Zauber gebrochen werden, so wird auch hier Nils erlöst und zu der Statur wieder zurückverwandelt, die er einst besaß. Das hat er seiner erworbenen positiven Gesinnung zu verdanken, der Freundschaft zur Gans Martin, dem Verzicht auf eigenen Vorteil zum Wohle seines Freundes. Und zum Dank ist er nicht nur ein richtiger Junge wieder, sondern kann mit dem Goldtopf das Leben der Eltern wieder verbessern. Vielen Dank für dieses wunderschöne Buch. Die Kinder haben selbst bemerkt, dass Gutes belohnt und Schlechtes bestraft wird. Es kommt vor, dass wir Fehler machen oder uns unfair verhalten; das hängt auch manchmal von der Tagesverfassung ab, aber es besteht immer die Möglichkeit zur Einsicht, zum Entschuldigen, zum Wiedergutmachen. Wir sind alle nur Menschen, mit Schwächen; sowohl die kleinen als auch die großen Leute.