Niemandsstadt

Autor*in
Goldfarb, Tobias
ISBN
978-3-522-20267-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
368
Verlag
Thienemann
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart
Jahr
2020
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Neben der realen Welt von Elisabeth und Josefine gibt es eine andere Welt, die der Gedanken und Gefühle, die der Träume. Josefine schafft es oft, dorthin zu gelangen. Doch diese Welt ist bedroht, sehr bedroht. Braucht man eine Kriegerin, die Bedrohung abzuwenden?

Beurteilungstext

Josefine hat keine auffallende besondere Begabung. Im Gegensatz zu ihren Klassenkameraden vermeidet sie die exzessive Nutzung der sozialen Medien. Sie entdeckt für sich Spaziergänge, eher Spazier- Läufe, um den Kopf frei zu bekommen von den alltäglichen Schul- und Lebensproblemen. Und dabei gelangt sie in Tagträume, die sie in die Nebenwelt führen, nach Niemandsstadt. Es ist ihre Art, sich und die Welt um sich herum zu entdecken. Und was sie entdeckt, ist sehr lebenswert. Wenn sie durch die Neben- Stadt läuft, holt sie sich einige Blessuren. Es gibt dort seltsame Wesen, die auch schon mal kratzen oder beißen, aber die Missachtung, die sie oft von ihren Klassenkameraden erfährt, erlebt sie hier nicht. In Niemandsstadt ist vieles nicht leicht vorauszusehen, es gibt nicht nur Schwarz- Weiß. Und manchmal tun sich überraschende Räume auf. Werden da Wünsche oder Vorstellungen wahr?
Unverhofft findet Josefine in Elisabeth eine Freundin. Eli, die sich beim Mobben über die Sozialen Medien ganz besonders hervorgetan hatte und deren ganzes Streben scheinbar darin besteht, mit ihren Posts eine große Zahl Follower zu erreichen. Und Eli ist im Netz ein Star. Nicht zufällig, sondern ganz strategisch aufgebaut. Aber Eli ist fasziniert von der Individualität, die ihre Schulkameradin lebt.
Über die Aktivität der beiden Mädchen, erschließen sich dem Leser die beiden Welten. Sie und er erleben, wie sich die Technikgläubigkeit, die künstliche Intelligenz, die Aufgabe der Privatsphäre in den Sozialen Medien entwickeln können. Es wird gezeigt, dass es nicht den Bösen gibt, der die Menschen verführt. Nachvollziehbare Haltungen und Handlungen führen zu katastrophalen Situationen.
Die große Spannung des Buches entwickelt sich über weite Teile durch die aufgeworfene philosophische Fragestellung und über die Beziehung der beiden Mädchen. Die Kämpfe der beiden Welten spitzen sich aber auch zu und Elisabeth erscheint als Kriegerin und Josefine begibt sich ebenfalls in große Gefahr. Aber es verändert sich im Laufe der Auseinandersetzungen das Verständnis über den wirklichen Feind.
Bärbel Jähnert

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Jt; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 02.04.2020

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