Nicht laut genug

Autor*in
van den Bogaart, Elle
ISBN
978-3-401-02725-8
Übersetzer*in
Kiefer, Verena
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
186
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Gleich nahe der Straße wird die 15-jährige Wiebke Opfer einer Vergewaltigung. Iris hört die Hilferufe, sie hat aber Angst, direkt einzugreifen. Das Buch erzählt einfühlsam über die folgenden zwei Wochen, die Qual Wiebkes, die Vorwürfe, die sich Iris macht und ihre Angst vor dem Täter, und lernt den Täter und seine Sicht der Dinge kennen.

Beurteilungstext

War Iris zu feige? Hätte sie halten und nachsehen sollen? Hätte sie dem Opfer helfen können oder wäre sie selbst Opfer geworden? Im Nachhinein stellt sich heraus, dass Iris richtig gehandelt hat. Ihr Schrei ließ den Täter den Tatort verlassen. Sie hat von zu Hause den Fall gemeldet und ihre Zeugenaussage gemacht, obwohl sie vom Täter bedroht wurde, überwand sie ihre Angst. Letztlich wurde die Tat durch sie aufgeklärt.
Die Figur Wiebkes als Vergewaltigungsopfer zeigt, wie tief verletzt jemand ist, dem Gewalt angetan wird. Sprachlos ist sie, schmutzig fühlt sie sich, sie distanziert sich von ihrem Körper lange ist sie unfähig, wieder am Leben teilzunehmen. Und was werden ihre Schulkameraden von ihr denken? Erst durch Kai, einem äußerst einfühlsamen Jungen, findet sie in den Allrag zurück.
Wiebke hat das Glück äußerst liebevolle Eltern zu haben, Helfer zu finden, die professionell und sensibel mit ihr umgehen.
Der 16-jährige Täter Spike ist ein aggressiver, unsympathischer Mensch. Nach der Tat hat er Angst vor der Strafe und ergeht sich in Selbstmitleid. Egoistisch tut er alles, um sich selbst zu schützen. In seiner Freundesgruppe geben Erpressung, Diebstahl und Lügen den Ton an. Aber Spike ist nicht nur der Böse, zu Haue erlebte er Gewalt, und er war selbst Opfer.
Abwechselnd wird erzählt, was zeitgleich geschieht. Ganz deutlich wird, dass das Verhalten der Eltern in extremen Situationen ganz wichtig ist. Deutlich wird auch, dass wir nicht wegschauen dürfen, wenn jemand in Not ist.
Die Autorin erzählt die Geschichte einfühlsam. Der leser erfährt aber auch über die Arbeit von Polizei, Vertrauensärzten und professionellen Hefern.
Im Anhang findet die Leserin nützliche Adressen für die Beratung nach Missbrauch und Gewalt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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