Nicht laut genug

Schlagwörter

• Angst
• Gewalt

Teaser

Das Buch erzählt von einer Vergewaltigung und deren Folgen aus der Perspektive des Opfers, einer bedrohten Zeugin und des Täters.

Beurteilungstext

In diesem Buch sollen die Folgen einer Vergewaltigung aus drei verschiedenen Perspektiven gezeigt werden. Das gelingt der Autorin sehr gut bei den beiden Mädchen. Sie zeigt detailliert und sensibel, dass beide Mädchen nicht nur große Angst haben, sondern sich selbst als schlecht und schuldig fühlen, obwohl sie dazu keinerlei Anlass haben. Neben diesen psychischen Folgen wird auch sehr genau das Vorgehen der Polizei einschließlich der medizinischen Untersuchungen beschrieben. Außerdem macht das Buch Betroffenen nicht nur Mut, trotz aller Drohungen zur Polizei zu gehen, sie zeigt auch, wie das Opfer durch die Mithilfe von Familie und Freunden in das normale Leben zurückfindet. Der Täter dagegen ist recht klischeehaft dargestellt: kaputte Familie, brutaler Vater, schwache Mutter, schlechte Freunde, Minderwertigkeitskomplex usw. Schuldbewusstsein hat er absolut nicht, er denkt nur daran, wie er der Polizei entkommen kann. Das mag vielen Täterprofilen entsprechen, doch diese Typisierung stört ein wenig. Aber das Buch ist insgesamt informativ und spannend zugleich. Die Übersetzung ist ausgezeichnet. Am Ende findet man eine Reihe Adressen, an die man sich in ähnlichen Fällen wenden kann.