Neu in der Fremde - Von Menschen, die ihre Heimat verlassen
- Autor*in
- Eichenlaub, CarolinWallis, Beatrice
- ISBN
- 978-3-407-82133-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 206
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- Weinheim
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Fachliteratur
- Preis
- 16,95 €
- Bewertung
Teaser
Berichte von Migranten ( Asylanten, Flüchtlingen) über ihre Situation in Deutschland und Berichte ihrer Helfer
Beurteilungstext
Mit dem Vorwort der Herausgeber, Interviews, autobiografischen Berichten, Steckbriefen und dem Klappentext auf der Rückseite des hinteren Buchdeckels sind die unterschiedlichsten Textsorten in diesem Buch vertreten.
Daniela Burger war für Umschlag und Layout verantwortlich. Sie hat das Buch aufwändig gestaltet. Die Titel der zwanzig Beiträge sind in Großbuchstaben und dazu orangerot gedruckt, alle anderen Textbuchstaben dunkelblau eingefärbt. Wichtige Textpassagen – hier interpretieren und gewichten die Herausgeber - sind mit mittelgroßen Buchstaben in die Seiten integriert und ebenfalls farbig ( orangerot ) gedruckt. Einige wenige Aussagen werden ganz besonders hervorgehoben, sie nehmen dann jeweils eine ganze Buchseite ein. Der Text und sein Hintergrund sind hier wechselweise orangerot oder blaugrau eingefärbt. Alle Fotografien haben (von der Titelseite mit ihren sechs Fotografien einmal abgesehen) denselben orangeroten „Farbstich“. Zu einigen der Steckbriefe am Ende des Beitrages gesellt sich ein Portraitfoto seiner Autorin/ seines Autors. Ein auffälliges Gestaltungselement sind auch die großen Zahlen für die Seitenangaben.
Zum Inhalt:
Jugendliche und Erwachsene erzählen, warum sie ihre Heimat verließen, verlassen mussten, wie sie das „Fremdsein“ vor allem in Deutschland, aber auch in Ungarn oder Frankreich erlebt haben und was für sie zu tun war, um neu anfangen zu können. In den hier vorgelegten Erzählungen wird verdeutlicht, dass es der Solidarität aller bedarf und der Anstrengung einer größeren Gemeinschaft, damit Integration gelingen kann.
Anstatt selber Sachinformationen zum gesamten Problemkreis zu geben, lassen Carolin Eichenlaub und Beatrice Wallis gewissermaßen stellvertretend Anna zu Wort kommen. Ihr fünfzehnseitiger Bericht, der längste im Buch, stellt das Hintergrundwissen zum Thema bereit. Anna ist vom Fach, hat u.a. auch „Europäische Migration“ studiert, ist Asylverfahrensberaterin, betreut also neu angekommene Flüchtlinge in Erstaufnahmeeinrichtungen. Sie thematisiert die Belastungen, denen diese Migranten bei uns in Europa ausgesetzt sind. Gemeint sind
- lange Verfahrensdauer , undurchsichtige Bürokratie
- die unklaren Zuständigkeitsregelungen in der EU
- die Dublin-Verordnung (Prüfung der Asylanträge im Ersteinreiseland)
- die fehlenden Sozialleistungen in Bulgarien und Italien
- der Verlust von Selbst- und Weltvertrauen
- Zermürbung durch Ungewissheit und langes Warten
- das Gefühl der Sinnlosigkeit
- das Leben in Lagern, im Chaos
- die andauernde Angst vor Abschiebung
Ergänzt wird diese Auflistung durch das, was andere Erzähler auch noch in der Fremde erleben müssen: Vorurteile, mangelnde Empathie, Spott, Misstrauen und Missgunst der Einheimischen.
Unter den Autoren sind neben Anna auch Deutsche, die selber (oder deren Eltern) ein Migrantenschicksal zu meistern hatten und nun aber ihre helfende Hand Neuankömmlingen entgegenstrecken.
Als Fluchtgründe werden in mehr als nur einer Erzählung das korrupte politische System, fehlende Möglichkeiten der Selbstentfaltung, Menschenrechtsverletzungen, Gefahr für Leib und Leben oder Hoffnung auf Sicherheit genannt.