NEIN! Zur Schule geh ich nicht!

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• Familie
• Schule

Teaser

Charlie, der große Bruder, hat allerhand Mühe, seiner querköpfigen kleinen Schwester Pia den Schulbesuch schmackhaft zu machen.

Beurteilungstext

Pia erfindet hundert Gründe, warum sie NICHT in die Schule gehen will/kann: Sie sei noch zu klein, habe zu Hause viel zu tun, meint , dass es reicht, wenn man bis 10 zählen kann, findet Schreiben überflüssig, da “telefonieren ja viel netter und direkter ist”, kann im Lesenlernen keinen Vorteil erkennen, weil sie “ihre Bücher alle im Kopf hat” , mag auf GAR keinen Fall eine Schuluniform anziehen und das Schulessen essen. Erst der Hinweis, dass ihr unsichtbarer Freund Sören Lorensen AUCH zur Schule gehen wird, kann sie überzeugen. Und dann ist am ersten Schultag alles anders: Pia hat sich in der Schule gleich selbständig gemacht und eine nette Freundin gefunden!
Wie in früheren Bilderbüchern der Autorin steht auch hier wieder eine ebenso widerborstige wie liebenswerte kleine Protagonistin im Mittelpunkt der Handlung. Pia ist zunächst DAGEGEN - lautstark und energisch, kann sich aber den liebe- und einfühlsamen Überredungskünsten ihres Bruders auf Dauer nicht entziehen. Dieser Charlie ist ein Gemütsmensch mit seeehr viel Geduld, der aber genau spürt, dass seine Schwester vielleicht ein ganz kleines bisschen ANGST vor der Schule hat. Und DIE versteht er ihr zu nehmen!
Die Bilderbuch-Inszenierung ist (wie schon bei den “Tomaten”) hinreißend, ein phantasievolles Feuerwerk von illustrativen Ideen, denen der in wechselnden Schriftgrößen und -stärken oft originell angeordnete Text (Rundbögen, Schleifen, Eindrucke) zugeordnet ist. Mimik und Gestik der beiden Protagonisten bleiben dagegen in dem fröhlichen Kuddelmuddel weitgehend statisch, ohne dass dies dem Charme des Bilderbuches schaden würde.
Das lustig-turbulente Bilderbuch spricht spontan an (auch Erwachsene!), kann jedoch allen “Schwellenkindern” den Übergang von der Familie in die Schule erleichtern. Herzlich empfohlen zum Anschauen, Darüber-Reden, Lachen, Vorlesen und Selbstlesen.