Nein, mit Fremden geh ich nicht!

Autor*in
Ferres, Veronica
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Ginsbach, Jutta
Seitenanzahl
25
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Es ist ein richtig blöder Tag für Lia: Sie hat am Morgen Streit mit ihrem Bruder, ihre Lieblings-Erzieherin ist krank und dann wird auch noch ihre beste Freundin früher aus dem Kindergarten abgeholt. So geht Lia ausnahmsweise mit Sofie und Moritz nach Hause. Die letzte Wegstrecke muss Lia alleine zurücklegen. Als es zu regnen beginnt, hält ein Auto neben ihr. Der Fahrer will sie ein Stückchen mitnehmen. Lia wehrt sich gegen den Mann und ruft vom nächsten Laden ihre Mutter an, die sie abholt.

Beurteilungstext

Die Geschichte ist nicht neu. Schon 1985 wurden mit “Geh nie mit einem Fremden mit” der Missbrauch von Kindern und die Gewaltprävention in einem Bilderbuch thematisiert. Die Anlehnung ist nicht nur durch den ähnlichen Titel erkennbar, sondern auch durch die Namenswahl für das Mädchen: Während die Protagonistin damals Lisa hieß, nennt Veronica Ferres ihre Hauptperson Lia.
Beide Bücher verwenden den Begriff des “Fremden”. Während in dem älteren Werk diese Bezeichnung gar nicht weiter ausgeführt wird, setzt sich Ferres damit auseinander. Für Lia ist der Mann nicht fremd, weil sie ihn öfter am Spielplatz gesehen hat. Aus diesem Grund halten Präventions-Experten die Warnung, mit “Fremden” mitzugehen, für problematisch. Sie sprechen sich vielmehr dafür aus, stattdessen einen genau eingegrenzten Personenkreis festzulegen, dem sich die Kinder anschließen dürfen.
Lia zeigt Selbstbewusstsein und vertraut ihrem Gefühl. Der hilfsbereite Mann, der ihrem Onkel Florian ähnlich sieht, ist plötzlich gar nicht mehr nett. Das Mädchen setzt sich zur Wehr - mit lauten Worten und einem kräftigen Biss in die Hand.
Dieser Aspekt ist wichtig. Kinder müssen lernen und erfahren, dass sie sich auch Erwachsenen entgegenstellen können und dürfen, wenn sie etwas als unangenehm empfinden. Von einer anderen Erwachsenen, der Mitarbeiterin aus dem Schreibwarenladen, bekommt Lia Unterstützung in ihrer bedrohlichen Situation.
Das Buch ermutigt Kinder, ihrem Bauchgefühl zu vertrauen und sich selbstbewusst Hilfe zu holen. Der Autorin ist es gelungen, die mögliche Gefahr zu verdeutlichen, ohne Ängste zu schüren.
Mit leichter Feder und kräftigen Farben hat Jutta Ginsbach die Geschichte illustriert. Auch als Lia ohne Begleitung nach Hause geht, ist sie nie ganz allein: Vogel oder Katze sind immer in ihrer Nähe.
Veronica Ferres setzt sich seit Jahren als Schirmherrin des Vereins “Power-Child” für Präventionsmaßnahmen ein. Ihr Anliegen ist es, das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken und sie somit vor Übergriffen zu schützen. Dieses Engagement ist wichtig und lobenswert. Aber das Schreiben von Büchern sollte die Schauspielerin lieber anderen überlassen. Die Geschichte wirkt - besonders am Anfang - konstruiert und wird holprig erzählt. Und die Bezeichnung “Kindergärtnerin” gehört nun wirklich der Vergangenheit an.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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