Nathan der Weise

Autor*in
Kindermann, Barbara
ISBN
978-3-934029-15-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Briswalter, Maren
Seitenanzahl
44
Verlag
Kindermann
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2003
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

“Nathan der Weise”, nacherzählt von Barbara Kindermann, ist der Versuch, einen Klassiker der Weltliteratur Kindern und Jugendlichen leichter zugänglich zu machen. Dies geschieht in Form eines Prosatextes und mit Illustrationen, welche die Inhalte veranschaulichen.

Beurteilungstext

Barbara Kindermann hat es sich mit ihrem Verlag zur Aufgabe gemacht, im Rahmen der Reihe "Weltliteratur für Kinder" Klassiker von "Faust" über "Romeo und Julia" sowie "Wilhelm Tell" und "Götz von Berlichingen" bis hin zu "Kleider machen Leute" für Kinder und Jugendliche leicht zugänglich zu machen. Laut Verlag bereits für Kinder ab 7 Jahren geeignet ist "Nathan der Weise" nach Gotthold Ephraim Lessing.
Der erleichterte Zugang soll vor allem dadurch erreicht werden, dass die Verse des Dramas in einen Prosatext übertragen wurden. Dabei wurde auch die Sprache behutsam modernisiert, Zitate aus Lessings Originaltext finden sich in kursiver Schrift eingebunden in den Fließtext. So wird aus einem Drama des späten 18. Jahrhunderts mit all seinen sprachlichen Schwierigkeiten ein spannendes Märchen um das Verhältnis der drei Weltreligionen zueinander. Unterstützt wird der Text Kindermanns mit Illustrationen von Maren Briswalter. Sie verarbeitet gekonnt viele Informationen des Textes, ohne dass die Bilder überladen wirken oder Gefahr laufen, gängige Klischees (à la Walt Disney) über den Orient des Altertums zu bedienen.
Die Altersvorgabe des Verlags sollte indes differenziert bewertet werden. Nimmt man den Kindermann-Text als reines Märchen, kann man diesen Text durchaus schon 7-jährigen Kindern vorlesen/zutrauen. Für eine tiefer gehende Beschäftigung mit "Nathan dem Weisen" ist es jedoch erforderlich, eine gewisse Basis an Vorwissen mitzubringen. Besonders die drei Weltreligionen mit ihren jahrhundertealten Konflikten sollten im Ansatz bekannt sein, aber auch ein wenig historisches/geographisches Wissen kann nicht schaden, will man dem Text mehr abgewinnen als bloße Unterhaltung.
In der Schule sollte das Buch in der Mittelstufe eingesetzt werden - gerade vor dem Hintergrund der Debatten über Toleranz gegenüber anderen Kulturen, aber auch anderen Lebensweisen kann "Nathan der Weise" auch in der modernisierten Form einen wertvollen Beitrag leisten. Barbara Kindermann hat eine angemessene Form gefunden, Lessings Plädoyer für Toleranz ins 21. Jahrhundert zu transferieren.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von her.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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