Nanking Road
- Autor*in
- Voorhoeve, Anne C.
- ISBN
- 978-3-473-58490-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 477
- Verlag
- Ravensburger
- Gattung
- –
- Ort
- Ravensburg
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 8,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die 10 jährige Jüdin Ziska wandert mit ihrer Familie nach der Reichspogromnacht, nachdem ihr Vater kurzzeitig in einem KZ festgenommen wurde, über Genua nach Shanghai aus. Dort werden die Juden zwar nicht direkt in ihrem Leben bedroht, erleben aber auch hier nationalsozialistische Deutsche und müssen um ihr Auskommen kämpfen.
Beurteilungstext
Anne C. Voorhoeve hat 2004 mit “Lilly unter den Linden” einen ersten historischen Roman vorgelegt, der erfolgreich verfilmt und für den Jugendliteraturpreis nominiert wurde, 2008 folgte dann “Liverpool Street” über den Kindertransport jüdischer Kinder zur Zeit des Nationalsozialismus nach England. Auch für diesen Roman bekam sie den Buxtehuder Bullen.
Voorhoeve entscheidet sich mit “Nanking Road” für den ungewöhnlichen Weg, die Geschichte der Hauptperson von “Liverpool Street” ein alternatives Schicksal durchleben zu lassen, der ganzen Familie gelingt dieses Mal die Flucht nach Shanghai.
Die Autorin greift damit ein historisch eher unbekanntes Thema auf: Zwischen 1937 und 1941 wurden insgesamt 18.000 Deutsche und Österreicher in der chinesischen, seit 1937 japanisch okkupierten Metropole Schanghai ohne Einreisevisum aufgenommen.
Die jüdischen Flüchtlinge werden zwar nicht in ihrem Leben bedroht, erleben aber den Chinesisch-Japanischen Krieg und den Pazifik-Krieg mit und müssen sich in eine völlig fremde Kultur einleben.
Voorhoeve hat sich mit den historischen Quellen intensiv befasst, teilweise ist der Roman dadurch aber auch etwas faktenüberfrachtet. Deshalb eignet sich der Roman - vor allem in Kombination mit seinem Vorläufer “Liverpool Street” sehr gut für die Schulbibliothek, für eine Klassenlektüre aber ist er zu lang, teilweise auch etwas langatmig und verlangt zu viel historische Einarbeitung.