Nach Norden, zum Mond

Autor*in
Horvath, Polly
ISBN
978-3-8270-5461-6
Übersetzer*in
Buchner, Christiane
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
221
Verlag
bloomsbury
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2012
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine abenteuerliche Autofahrt durch die USA und Kanada beginnt für Jane und ihre Familie, nachdem Ned seine Stelle als Französischlehrer verloren hat. Auf der Fahrt in ihren früheren Heimatort erleben sie unvorhergesehen Abenteuer und finden Neds Familie…

Beurteilungstext


Ein richtiger Roadmovie ist es nicht und doch führt uns das Buch der kanadischen Autorin in durch die Weiten ihres Heimatlandes und der USA: Von Saskatchewan im Süden Kanadas über British Columbia im Westen bis an die Ostküste nach Massachusetts in den USA reist die Hauptheldin Jane mit ihrer Patchworkfamilie. Dabei erleben sie die verschiedensten Landschaften, aufregende und abenteuerliche Situationen und Ankünfte und Abschiede. Doch nicht das Reisen an sich ist das Hauptthema dieses Buches. Vielmehr geht es in den verschiedensten Facetten immer wieder um das Thema Familie und Zusammenleben.
Jane ist die älteste von insgesamt vier Geschwistern und zugleich die Ich-Erzählerin. Ein eher stilles, aber aufmerksam seine Umwelt reflektierendes Mädchen. Ihre Mutter - Dichtern und Lebenskünstlerin - hatte vor einem Jahr Ned geheiratet und war mit ihm, Jane und ihren anderen drei Kindern Maya, Max und Hershel nach Saskatchewan gezogen. Hier hatte sich Ned als Französischlehrer versucht, obwohl er diese Sprache gar nicht beherrschte. Nach seinem Rausschmiss bricht die Familie auf, um in ihr altes Haus an der Küste von Massachusetts zurückzukehren. Da erreicht Ned die Nachricht von der bedrohlichen Krankheit seiner ehemaligen Ziehmutter. Die alte Mary aus dem Stamm der Carrier im Norden von British Columbia hatte Ned eine Zeit lang bei sich aufgenommen, nachdem Neds eigene Familie mit dem Weggang des Vaters zerfallen war. Bis heute hatte er weder zu ihr noch zu seiner richtigen Mutter und seinen sieben Geschwister Kontakt. Doch nun gibt Marx Ned eine Tasche voller Geld, die dieser hinterlegt hat. Die Suche nach seinem Bruder quer durchs Land bleibt erfolglos. Dafür findet Ned zu seiner Mutter zurück. Einfühlsam und doch voller Humor und mit teils deftigen Redewendungen wird beschrieben, wie die sich bisher fremden Menschen versuchen, eine Familie zu werden. Neds Mutter, die es nicht geschafft hat, ihren eigenen Kindern ein Zuhause zu geben, möchte nun wenigstens Neds angeheirateten Kindern eine richtige Oma werden. Die Geschichte wird nicht sentimental, sondern humorvoll voller skurriler Einfälle erzählt. Anfangs scheint die Erzählweise den langen Autofahrten angeglichen: Das Tempo ist nicht rasant, sondern eher geruhsam. Es wird weniger Wert auf äußere Aktion, als auf innere Prozesse gelegt. Denn auf der langen Reise findet jede Figur ein Stück zu sich selbst und alle ein bisschen mehr zueinander. In diesem Sinne ist die Reise auch eine Reise in das Innere der Protagonisten und damit fast so etwas wie ein Entwicklungsroman. Dieser ist angereichert mit allerlei landestypischen Kolorit. Indianische Ureinwohner, lange Fahrten durch die Prärie, nächtliche Sternenhimmel und eine Pferderanch - das sind die richtigen Zutaten für einen Abenteuerroman. Sie beflügeln die Fantasie und werden geübte Leser ab 10 Jahren sicher begeistern. Leider wirkt das Buchcover sehr kindlich.
Auch hätte ich mir einige Worterklärungen gewünscht, die ich in Ermangelung eines Anhangs "gegoogelt" habe. (Ob sich jugendliche Leser die Mühe machen?) Ein "outlaw" kann allerdings laut Wikipedia entweder ein Gesetzloser sein oder eine Protestbewegung in der Country-Musik …
Ja, wovon träumen Ned und Jane nun? -
Das Verständnis der Geschichte hätte auch eine Landkarte (vielleicht im inneren Buchdeckel?) erleichtert. Darüber würden sich sicher nicht nur USA- und Kanadaunkundige freuen! Ich könnte mir gut eine gemeinsame Lektüre des Buches vorstellen. Vielleicht fächerübergreifend, genau dann, wenn im Geografie Amerika behandelt wird…

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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