Nach Norden

Autor*in
NAPOLI, DONNA JO
ISBN
978-3-446-20645-8
Übersetzer*in
Kollmann, Birgitt
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
252
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der zwölfjährige Alvin ist ein braver Junge, der zunehmend unter der starken Bevormundung seiner Mutter leidet. Seine Recherchen zu einem Referat über einen Polarforscher geben ihm das Ziel vor, als er der Enge seines Alltags mit Mutter und Großmutter entflieht: es geht "nach Norden". Alvin erlebt viele Abenteuer auf seiner Reise, die ihn zu den Inuit führt. Letztendlich führt ihn diese Reise aber zu sich selbst, zu einem neuen Selbstbewusstsein und vor allem zu Selbstsicherheit.

Beurteilungstext

Alvin führt ein angepasstes Leben mit seiner Mutter und Großmutter. Er lässt sich von der liebevollen aber überängstlichen Mutter führen und bevormunden. Doch ohne dass er besonders mutig oder draufgängerisch ist, führt ihn der übergroße mütterliche Schutz dazu, aus diesem Leben auszubrechen. Für die Schule hatte Alvin über einen Polarforscher recherchiert, der schon als zwölfjähriger auf einem Schiff angeheuert hatte. Angespornt von diesem Vorbild treibt es ihn "nach Norden", in Richtung des Pols. Schon auf der Fahrt durch Kanada und nach Grönland hat er einige Hindernisse zu überwinden, die er ganz unspektakulär zu lösen weiß. Erst in Grönland spitzt sich sein Abenteuer unerwartet dramatisch zu: er schmuggelt sich als blinder Passagier auf einen Güterwaggon und erfriert dort beinahe. Nur sein angelesenes Wissen und seine Geistesgegenwart helfen ihm dabei, die Situation einzuschätzen und sich richtig zu verhalten. Die Herausforderungen an ihn werden immer härter, denn die raue Wirklichkeit des Eises erwartet ihn. Trotz dieser nicht zu übersehenden Gefahren entscheidet sich Alvin, weiter zu gehen und nicht zurück zu kehren. Mit Hilfe einiger Inuit, die seinen Wunsch respektieren, gelangt er schließlich zu einem Inuk, der als Einsiedler auf einer kleine Insel lebt. Der Weg dorthin und sein Aufenthalt bei dem Inuk vermittelt Alvin, der seine "Reise" auch als Vor-Ort-Recherche versteht, viel über das Leben der Inuit. Noch mehr bewirkt aber der Respekt, mit dem die Inuit Alvins Wunsch begegnen, seinen Weg nach Norden weiter zu gehen. Hier erfährt er das erste Mal, dass er selbst für sein Leben verantwortlich ist. Denn auch die Konsequenzen seiner Entscheidung(en) muss er alleine tragen.
Die Geschichte bleibt immer fesselnd und interessant ohne den Zeigefinger zu erhaben oder zu moralisieren.
Denn dieser "Entwicklungsroman" vermittelt zwei faszinierende Themen: Einerseits der Einblick in das Leben der Inuit, anderseits die Entwicklung des Jungen, dem es aus eigener Kraft gelingt, mit Entschlossenheit seine Weg zu gehen. Dies zwar nicht mit wirklichem Vorbildcharakter für die LeserInnen, doch eben dafür gibt es ja Bücher: Um solche Reisen wenigstens im Kopf vornehmen zu können!

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Diese Rezension wurde verfasst von sc.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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