Mythos Beethoven

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Eine anspruchsvolle und originelle Comic-Biografie: Das Graphic Novel von Moritz Stetter interpretiert die Biografie und das musikalische Schaffen Ludwig van Beethovens auf eindrucksvolle Weise - zum 250. Geburtstag des Komponisten und Pianisten.

Beurteilungstext

Das Graphic Novel erzählt vom Leben, Wirken und der musikalischen Leistung Beethovens. Das tut es durch die eigene ungewöhnliche und bemerkenswerte Gestaltung: in episodischen Kapiteln, durch intertextuelle Bezüge und Zitate sowie Bilder, die das ganze Universum von Beethovens Musik entwerfen. Es ist komplex und anspruchsvoll, nicht immer leicht zu verstehen. Aber es soll auch ein Mythos sein über die musikalische Schöpferkraft und Fantasie als auch über die schwierige Persönlichkeit Beethovens. Einzelne Geschichten, Meinungen, Rezeptionen, die große Tragik durch Gehörleiden und -verlust, seine seelische Verzweiflung aber auch seine künstlerische Arroganz werden verarbeitet und zur Deutung an die Lesenden übergeben.

Die Rezeptionsgeschichte wird dargestellt und kritisch hinterfragt. Besonders die „Ode an die Freude“ wurde des Öfteren zur Titelmusik geschichtlicher Ereignisse. Auch auf Balkonen während der Coronakrise ertönend, wird es aktuell und insgesamt brisant.

Bunt coloriert ist es nicht, die Farbpalette ist einfach gehalten, aber kontrastreich eingesetzt. Das Graphic Novel lebt von der kraftvollen Ausdrucksweise der schwarzen Linien, die von der Musik Beethovens inspiriert das Blatt dynamisieren. Beethovens Musik durchströmt (bildlich in "Notenwellen" illustriert) das ganze Graphic Novel.

Es macht Spaß zu lesen und zu betrachten. Für eine gemeinsame Auseinandersetzung braucht es etwas Aufbereitung aufgrund der Erzählfragmente. Das Gesamtwerk kann zu einem synästhetischen Erlebnis werden.