Mutter hat Krebs

Autor*in
Fies, Brian
ISBN
978-3-89660-356-2
Übersetzer*in
Fuchs, Wolfgang J.
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
117
Verlag
Knesebeck
Gattung
Comic
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Aus der sehr persönlichen Perspektive berichtet ein Sohn über die Krebserkrankung seiner Mutter. Aufgebaut ist das Comic als eine Art Tagebuch: Der Leser kann die ersten Beschwerden, die Diagnose, die Behandlung und schließlich auch die Folgen der Therapie mitverfolgen. Ungeschont werden die Krankheitsverläufe und die Konsequenzen auf das Familienleben erzählt. Die Streitigkeiten der Geschwister werden ebenso dokumentiert wie auch die Angst, die Mutter zu verlieren.

Beurteilungstext

Ursprünglich wurde das Comic anonym im Internet veröffentlicht als „eine Art Untergrund-Journalismus“, als „Depeschen von der Front einer Schlacht, in die meine Familie unvorbereitet hineingeraten war“, so in dem Vorwort Mutter hat Krebs. A Die Bilder sind in klaren, reduzierten Stichen gezeichnet, sie sind in der Regel schwarz-weiß, mitunter mischt sich Sepia in die Schwarz-Weiß-Zeichnungen, nur ganz wenige sind gänzlich in Farbe gehalten. Erst im Epilog wählt der Autor farbige, hoffnungsvolle Bilder. Im Nachsatz, der als letzte Seite in einer anderen Farbe erscheint, berichtet der Autor vom Tod seiner Mutter.
Obwohl eigentlich die Verbindung Mutter-Krebs-Comic beim ersten Nachdenken widersprüchlich zu schein scheint, nähert sich Brian Fies dem Thema einer krebskranken Mutter und ihrer Familie sehr empathisch und ehrlich, ohne jedoch moralisierend zu wirken oder bestimmte Gefühle zu verstecken. Es ist ein direktes Erzählen, das wahrscheinlich nur im Comic möglich ist. Auch wenn das Comic für Jugendlich gedacht ist, ist es auch für Erwachsene lesenswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von jam.
Veröffentlicht am 01.01.2010