Mutige Menschen - für Frieden, Freiheit und Menschenrechte

Autor*in
Nürnberger, Christian
ISBN
978-3-522-30367-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
317
Verlag
Thienemann
Gattung
Biografie
Ort
Stuttgart
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Christian Nürnberger erzählt in seinem Buch von 12 außergewöhnlichen Menschen, sechs Frauen und sechs Männern. Abgesehen von Martin Luther und Bartolomé de Las Casas leben bzw. lebten alle im 20. Jahrhundert. Die Beispiele sind so gewählt, dass Menschen aus fast allen Kontinenten vorgestellt werden. Aus ihren Biographien berichtet der Autor vor allem über diejenigen Lebensereignisse, die sie zu mutigen Menschen werden lassen, die sich für Frieden, Freiheit uns Menschenrechte einsetzen.

Beurteilungstext

Schon das Vorwort des Buches ist lesenswert: Am Beispiel seiner Katze veranschaulicht Nürnberger auf fast amüsante Weise den abstrakten Begriff Mut und lässt seine Argumentation in den Appell münden, dass gerade der Mut kleiner Leute vonnöten ist, um die Welt zu verändern. Damit ist das Anliegen seiner biographischen Erzählungen definiert.
Am Anfang eines jeden Kapitels sind stichwortartig die wichtigsten Lebensdaten der jeweiligen Person zusammen gestellt. Diese Übersicht ist hilfreich für diejenigen Leser, die sich dem Buch interessengesteuert näher wollen. Denn im Inhaltsverzeichnis sind zwar die Namen der vorgestellten Personen genannt und in einer zweiten Überschrift das Motto, unter das Nürnberger die jeweilige Biographie stellt, aber sicher sind nicht alle Namen jedem so geläufig, dass er dieses Kapitel lesen würde.
Schon das erste Kapitel ist ein Beispiel dafür: Nicht vielen dürfte der Name Ayaan Hirsi Ali geläufig sein. Vielleicht wecken die ersten Textzeilen des Kapitels Interesse, weil sie von dem Mord an dem niederländischen Filmemacher Theo van Gogh 2004 in Amsterdam berichten. Durch die Lektüre erfährt man, dass die in Mogadischu geborene Afrikanerin gemeinsam mit van Gogh gegen fundamentalistische Islamisten gekämpft hat und wie er bis heute auf ihrer Todesliste steht. Sie ist aus ihrer Heimat geflohen und hat sich von einer frommen Muslima zu einer atheistischen Afrikanerin entwickelt, die in Holland für die Verteidigung afrikanischer Errungenschaften kämpft (Nürnberger Seite 31).
Der Autor erzählt auch von Berühmtheiten wie Martin Luther oder Mahatma Gandhi, betont dabei aber vor allem, wie sie mutig geworden sind, ihre Lebensziele zu finden und wie oft sie ihren ganzen Mut haben aufbringen müssen, um ihre Ziele konsequent zu verfolgen.
Neben Luther finden historisch Interessierte in Bartolomé de Las Casas ein Beispiel aus dem 15. Jahrhundert, wie sich ein Priester entgegen der Interessen von Klerus und Politik für die Rechte der Indiosklaven einsetzte.
Das Thema Apartheid wird am Beispiel von Nelson Mandela und Rosa Parks (USA) beleuchtet.
Nürnberger gelingt es mit der Auswahl seiner Beispiele, ein breites Interessenspektrum abzudecken und so eine große Leserschaft zu gewinnen. Seine anschauliche und stellenweise fast humoristische Erzählweise zieht Leser jeden Alters in den Bann. Und quasi nebenbei erfährt man viel über wichtige Ereignisse des 20. Jahrhunderts (sei es als Erinnerungen oder ""Lernstoff"" - je nach Alter des Lesers). In jeder Biographie wird Nürnbergers Appell deutlich, sich mutig für Frieden, Freiheit und Menschenrechte einzusetzen in jeder Zeit und überall auf der Welt, egal aus welcher sozialen Schicht man stammt. Dieser Appell wird aber nie mit erhobenen Zeigefinger formuliert, sondern ergibt sich aus der Art und Weise, wie und was der Autor aus dem Leben der jeweiligen Person erzählt.
Das Buch thematisiert politische, historische, ethische, soziale, philosophische und religiöse Fragen, vor allem des 20. Jahrhunderts weltweit. Deshalb dürfte es einen großen Leserkreis finden. Es eignet sich für Leserinnen und Leser ab ca. 14 Jahren als Informationsquelle und für viele Erwachsene, um ihre Erinnerungen an miterlebte Geschichte aufzufrischen und zu erweitern.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Anmq.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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