Mutgeschichten
- Autor*in
- Mueller, DagmarSchröder, Patricia
- ISBN
- 978-3-570-22456-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 208
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 5,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Zwei Mutgeschichten für junge Leser erzählen von den Herausforderungen des Alltags und deren manchmal ganz ungewöhnlicher Bewältigung.
Beurteilungstext
Michi und Felix, die beiden Protagonisten der beiden in diesem Sammelband vereinten Geschichten verbindet, dass sie in der Schule von ihren Mitschülern gehänselt und drangsaliert werden. Beiden fehlt der Mut und auch die Kraft, sich zur Wehr zu setzen, doch beiden wiederfährt Wunderbares. Während Michi auf eine geheimnisvolle Monsterschule eingeladen wird, wo er in drei aufeinanderfolgenden Nächten das Monstern lernt, trifft Felix einen geheimnisvollen sprechenden Hund, der ihm nicht nur aus der Klemme hilft, sondern darüber hinaus mit Felix auch noch einen Fall von Hunderaub aufklärt. Beide finden Unterstützung, selbst Mut aufzubringen und sich gegen Unrecht zur Wehr zu setzen. Courage führt dabei zur Stabilisierung ihrer Beziehungen, so dass die Geschichten zu einem guten Ende finden.
Beide Geschichten sind für ein junges Lesepublikum ausgelegt. Die sensiblen Helden sind nicht perfekt, doch bereit sich den Herausforderungen des Alltags zu stellen; sofern sie ihnen Ansatzpunkte zeigen. Während Dagmar H. Müller den Leser durch eine verstärkten Gebrauch der erlebten Rede eng an die Perspektive von Michi bindet, sind es bei Patricia Schröder Gedankenselbstgespräche, die die Nähe zum Protagonisten erzeugen. Bebildert werden die Geschichten in hängenden Vignetten und ganzseitigen Bildern von Iris Hard und Annette Roeder. Die vor allen Dingen aquarellartigen Zeichnungen bleiben jedoch relativ stereotyp und gerade Felix erscheint hier kindlich, so dass er kaum zum im Text beschriebenen, mofafahrenden Zehnjährigen passt.
Insgesamt liegen hier zwei Geschichten vor, in denen vor allen Dingen die pädagogische Botschaft hervorscheint. Die wichtige Erfahrung der eigenen Selbstwirksamkeit wird in den symbolischen Helfern - den Monstern und dem sprechenden Hund - konkretisiert, wobei es immer die kindlichen Helden sind, die am Ende selbstverantwortlich und eigenständig ihre und anderer Probleme lösen. Die Spannung der Geschichten leidet allerdings etwas an ihrer starken Absehbarkeit und der wohl vor allen Dingen von Erwachsenen erwünschten Abschluss-Plattitüde, dass sich der drangsalierte Held, in dem Moment, wo er seinen Peinigern gegenüber die Oberhand gewinnt, als gütiger und umsichtiger Freundschaftsstifter offenbart. So wünschenswert das sein mag, offenbart sich hier die Geschichte doch als Erziehungsmittel, was ihrem Eigenwert einigen Abbruch tut. Ansonsten machen die Geschichten aber durchaus Spaß. Sie sind zum gemeinsamen und persönlichen Lesen durchaus geeignet.