Morgen kommt die Hyäne zum Essen. Afrikanische Tiergeschichten

Autor*in
Siege, Nasrin
ISBN
978-3-407-81230-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Nascimbeni, BarbaraMeyer, Kerstin
Seitenanzahl
48
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Weinheim
Jahr
2019
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Fünf Afrikanische Märchen finden sich in diesem besonderen Bilderbuch – neu erzählt und illustriert von Nasrin Siege, Barbara Nascimbeni und Kerstin Meyer.

Beurteilungstext

Am Anfang sind alle Tiere grau. Doch dann hat Gott eine Idee und verspricht allen ein buntes Fell. Nur das Nashorn verpasst die Vergabe und erhält von Gott nur noch die Reste und eine kostbare Nähnadel. Doch die verschluckt das Nashorn versehentlich und seitdem sucht es in seinen Hinterlassenschaften, ob nicht irgendwann die Nadel wieder zum Vorschein kommt. Auch in den anderen vier afrikanischen Tiergeschichten, die in diesem Bilderbuch versammelt sind, geht es humorvoll zu. Da erschreckt der Hase die Hyäne mit einem ausgestopften Löwenfell – was die Hyäne allerdings bis heute nicht durchschaut hat und sich ihrer besonderen Flucht rühmt – die Fledermaus grollt Gott, weil er sie nicht für einen Heldentat belohnt hat und es wird erklärt, warum die Diktiks – eine Zwergantilopenart – immer auf denselben Haufen machen. Die fünf schwank- und märchenhaften Texte erzählen am Beispiel der Tierarten doppelbödige Geschichten. Einerseits werden in der Form der Ursprungsmythen besondere sachliche Eigenschaften und Verhaltensweisen der Tiere auf markante Ereignisse in ihrer Stammesgeschichte zurückgeführt. Gleichzeitig scheinen aber auch menschliche Eigenschaften auf, die hier in der Person der Tiere karikiert und überzeichnet werden.
Die Texte sind dabei sehr humorvoll und manchmal auch ein wenig derb, was in den Neuerzählungen sehr gelungen aktualisiert wird. So kommt eine gewisse Frechheit ins Spiel, die sehr kurzweilig, nie aber platt ist. Die Bilder sind Collagen aus einfachen grafischen Buntstiftzeichnungen, Drucken, gerissenen Materialien und monochromen und gemusterten Flächenelementen. Nur sehr vage sind Bildräume erkennbar und eher interagieren die typisierten Bildelemente sehr dicht mit dem Text, anstatt komplexe Szenen der Handlung zu entwerfen. Das fordert die eigene Phantasie heraus und eröffnet weite Imaginationsspielräume. Sehr zu empfehlen!

Michael Ritter

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 30.05.2019

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