Monstersee
- Autor*in
- Timmers, Leo
- ISBN
- 978-3-907114-29-2
- Übersetzer*in
- Schweikart, Eva
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- Timmers, Leo
- Seitenanzahl
- 44
- Verlag
- Aracari
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2023
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Vier Enten wollen zum See – aber gibt es da nicht ein schreckliches Monster? Auch wenn sich die Befürchtung fast bewahrheitet, so ist doch keine Gefahr im Verzug.
Beurteilungstext
Vier Enten beschließen, zum See zu gehen. Doch Ente Erik warnt – soll es da nicht ein schreckliches Monster geben? Als sie im See schwimmen, scheint sich die Befürchtung zu bewahrheiten, wobei nur Erik das Monster bemerkt. Statt Erik anzugreifen, ist das Monster zwar wirklich groß und grauselig, aber offenkundig gar nicht gefährlich. Vielmehr zeigt es Erik die Monsterwelt auf dem Grund des Sees, bevor es und seine Mitmonster die Ente wieder an die Wasseroberfläche begleiten. Dort warten schon die anderen voller Sorge – doch auch jetzt noch geht die Wirklichkeit an ihnen vorbei. Monster sind offenkundig nur was für die, die auch an sie glauben.
Leo Timmers spielt wieder einmal mit Klischees und Erwartungen, die in der Geschichte aufgegriffen, komisch inszeniert und auf den Kopf gestellt werden. Dazu tragen auch seine hybriden Bildwelten bei. Seine – vermutlich digitale erarbeiteten – farbintensiven Bilder zeigen strenge Formen und flächenhaft-strukturierende Pinselkonturen. Die Wesen sind in typisierten Körperformen gezeigt, die Enten fast naturalistisch und formbezogen homogen, die Monster in großer Vielfalt und Varianz. Alle Wesen tragen auch deutliche anthropomorphe Züge, was der Handlung eine gewissen Doppelbödigkeit verleiht. Die Bilder sind von großer Klarheit geprägt, in der Mitte des Buches kann eine Doppelseite noch einmal auseinandergefaltet werden, um – einem Wimmelbilderbuch ähnlich – die Monsterwelt zu zeigen. Das lädt auch die Betrachtenden zum Eintauchen und faszinieren lassen ein. Darüber hinaus trägt einfach der trockene Humor von Erik bzw. von Leo Timmers durch das Buch – die offenkundige Ignoranz der anderen, die zuerst Abgeklärtheit zu sein scheint, dann aber doch nur eine Blindheit gegenüber der Vielfalt der Wirklichkeit darstellt. Ein witziges Bilderbuch – nachdrücklich zu empfehlen.