Moin Hamburg

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Die New Yorker Wanderratte Carly ist in Hamburg auf der Suche nach den Wurzeln ihrer Familie. Begleitet von der Sturmmöwe Piet erkundet Carly die Stadt. Da sind der Außenhafen mit seinen Containerschiffen und der Binnenhafen mit den Segelbooten. Berühmt sind die Speicherstadt, das Rathaus und die alten Wallanlagen der Hammaburg, die Fleeten und Brücken, Kultur- und Sporteinrichtungen und vieles mehr. Nach und nach finden sich Leser und Leserinnen gemeinsam mit Carly in Hamburg zurecht.

Beurteilungstext

Die Suche nach den Wurzeln ihrer Familie führt die Wanderratte Carly Miller mit dem Schiff von New York nach Hamburg. Leben Verwandte seiner Auswandererfamilie noch in Hamburg an der Kehrwiederspitze? Die Sturmmöwe Piet hilft bei der Suche. Los geht es mit der Hafenfähre über die Elbe. Wir begleiten Carly und Piet auf ihrem Weg und erfahren, dass Hamburg mit 1,8 Mio. Einwohnern ein kleines Bundesland – aber nach Berlin die zweitgrößte Stadt Deutschlands, dass der Hamburger Hafen mit seinen Containerschiffen und Hafenkränen der drittgrößte Europas ist und dass der ursprüngliche Binnenhafen nur noch museal oder für Segelschiffe genutzt wird. Es gibt Ebbe und Flut. Piet zeigt Carly die Speicherstadt mit ihrem Kontorhausviertel, das Rathaus, die Wallanlagen der alten Hammaburg, die Fleeten und Brücken, die Grindelhäuser, zentrale Kultureinrichtungen, Festplätze und Sportanlagen, den Nahverkehr und vieles mehr. Am Ende findet Carly seine Familie, die in Hamburg von alters her „Müller“ und nicht wie Carly „Miller“ heißt. Piet verabschiedet sich mit einem Flug über die verschiedenen Leuchttürme hinweg nach Neuwerk. Aufmerksame Leser entdecken auf den Seiten kleine Zeichnungen von Wildtieren, die in Hamburg vorkommen, darunter auch Biber, Seehunde, Stinte, Zander, die chinesische Wollhandkrabbe, die Wasserfledermaus, Rotfüchse, Robben und Schweinswale. – Empfohlen wird das Buch für Kinder, die neu in Hamburg leben und sich orientieren wollen. Auf den ersten Blick ein einladendes Werk, dessen viele kleinen Buntstiftzeichnungen Neugier erwecken. Die kleinen, über die Seiten verstreuten Textblöcke versuchen gleichermaßen allerjüngste Leser:Innen („Paternoster sind knarrende Aufzüge, die nicht stehen bleiben. Um sie zu benutzen muss man rein- und raushüpfen“ ) wie auch Jugendliche und junge Erwachsene anzusprechen („Die Hamburger Regierung hat im Rathaus ihren Sitz. Dort regieren die Bürgerschaft das Bundesland und der Senat die Stadt Hamburg“). Dadurch finden jüngere Leser nur zum Teil altersgerechte Ansprache. Für sie scheint dieses Sachbilderbuch zudem zu kleinteilig, überladen und unübersichtlich. Für Ältere fehlen ausführlichere, vertiefende Erläuterungen, die zu systematischeren Einsichten führen. Eine klarere Zielgruppenorientierung hätte dem Buch gut getan. Profitieren könnten vielleicht Insider, die Bekanntes wieder entdecken. Im Übrigen fehlt ein Glossar („Zollgrenzen“, „Fleet“, „Kontor“…). Am Ende zeigt eine aufgemalte Karte die sieben Bezirke Hamburgs mit ihren Stadtteilen. Dieser Überblick geht weit über das im Text Gesagte hinaus und erlaubt – abgesehen von der Langweile, die die Abbildung erzeugt – es nicht, Carlys und Piets Weg mühelos nachzuvollziehen. Die Buntstiftzeichnungen lassen die zentralen Merkmale Hamburgs gut erkennen, überzeugen technisch jedoch nicht.