Mit offenen Augen

Autor*in
Oates, Joyce Carol
ISBN
978-3-423-62297-4
Übersetzer*in
Kollmann, Birgitt
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
267
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
8,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Francesca ist 16 und geht wirklich mit offenen Augen durchs Leben. Sie weiß sich zu helfen. Aber dass es ablehnenswerte Gewalt ist, mit der der bewunderte Vater die gesamte Familie beherrscht, merkt sie erst viel zu spät.

Beurteilungstext

Manchmal ist sie neuerdings Freaky Green Eyes. Francesca entdeckt diese entschiedene, selbstschützende Seite ihres Wesens als ein älterer Junge auf einer Party aufdringlich wird. Sie fühlt sich erst einmal besser, wenn der Angriff abgewehrt ist. Sie muss sich jetzt auch selbst verteidigen können. Sie ist in dem Alter.
Der Leser erlebt das Mädchen aber vor allem in ihrem Zuhause, b.z.w. mit ihrer Familie beschäftigt. Der Vater ist ein berühmter Sportjournalist, der sich durchzusetzen weiß, von allen- auch seinen Kindern- bewundert werden will. Die Mutter erscheint weich, künstlerisch veranlagt. Aber zu viel Emotionalität ist Schwäche. Und die kann nicht geduldet werden. Francesca ist mit dieser Haltung aufgewachsen und verbietet sich Schwäche. Da es zwischen Mutter und Vater Probleme gibt, unterdrückt sie Widerspruch, der den Vater wütend machen könnte und das Familienklima noch mehr belasten könnte.
Als die Mutter nicht mehr weiter weiß und in einem abgelegenen Dorf wenigstens zeitweise Ruhe sucht, müssen sich die Kinder entscheiden. Aber dazu sind sie überhaupt nicht in der Lage.
Die Autorin schildert sehr differenziert, wie sich die Familienproblematik aufbaut. Sie lässt Francesca im Rückblick erzählen. Dabei erfährt der Leser die Geschehnisse chronologisch und die Erzählerin kann so ihre “damaligen” Gefühle verdeutlichen. So versteht man gut, warum sie bestimmte Entscheidungen trifft und warum sie sich oft falsch entscheidet.
Das Buch bietet recht anspruchsvolle Lektüre. Die äußere Handlung ist zwar spannend, aber das Augenmerk ist stark auf innere Vorgänge gerichtet. Reaktionen der Hauptfigur, der kleinen Schwester und des 20- jährigen Bruders, der noch stärker als seine Schwestern auf den Vater fixiert ist, da dieser scheinbar seine einzige Bindung ist, prägen die Erzählung.
Das Buch ist eher für ältere Jugendliche mit 15/16 zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-Jt.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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