Mit Liebeluise klappt alles

Autor*in
Rothe-Liermann, Antonia
ISBN
978-3-480-23312-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Specht, Miryam
Seitenanzahl
80
Verlag
Esslinger
Gattung
Ort
Esslingen
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Vorlesen
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Franz ist vier. Liebeluise ist etwa elfmal so alt wie er. Immer, wenn sich Franz in einer blöden Situation befindet, er Kummer hat oder sich langweilt, ist Liebeluise zur Stelle. Gemeinsam finden sicher einen Ausweg.

Beurteilungstext

"Mit Liebeluise klappt alles" ist in der Reihe "Vorlesebären" erschienen. Ziel der Reihe ist es, Eltern und andere Erwachsene beim Vorlesen anzuleiten. Unter dem Motto "So macht Vorlesen richtig Spaß!" finden sich dann auch gleich zu Anfang die "wichtigsten Tipps von den Vorlesebären". Eine der zentralen Tipps ist es, die Kinder auch aktiv einzubinden. Und so finden sich im Buch immer wieder Stellen, an denen eine solche Einbindung passend und sinnvoll erscheint. Die entsprechende Stelle ist rot gedruckt und am Rand stellt der Vorlesebär seine Fragen oder fordert zum Mitmachen auch, oftmals bezieht er sich dabei direkt auf die Illustrationen. Zudem wird immer wieder durch Großdruck auf das passende Intonieren des vorgelesenen Textes hingewiesen.

Der Band versammelt insgesamt acht Erlebnisse von Franz und Liebeluise. Die Geschichten Antonia Rothe-Liebmanns, die kongenial mit fröhlichen Bildern von Miryam Specht ergänzt werden, folgen jeweils dem gleichen Aufbau. Franz befindet sich in einer typischen Situation kindlicher Ohnmacht; sei es, dass er wegen Krankheit ans Bett gefesselt ist und sich langweilt, oder sei es, dass das Radfahren ohne Stützräder noch nicht so richtig funktionieren will. Doch dann erscheint Liebeluise (in den ersten Geschichten fordert der Lesebär noch dazu auf, sie herbeizurufen, später wird dies dann wohl als bekanntes Ritual an passender Stelle vorausgesetzt). Es scheint sich bei Liebeluise um eine imaginäre Freundin und Trösterin zu handeln, eine Art ‚Mary-Poppins-Figur'. Durch Weckung von Franz' Spieltrieb, seiner Fantasie und seines kindlich-animistischen Denkens lenkt Liebeluise ihn von seinen Ängsten und seinem Kummer ab und kanalisiert die bedrohlichen Gedanken in ruhigere Fahrwasser.

Die Vorlesegeschichten, die schon im Paratext der Buchreihe einen explizit didaktischen Auftrag gegenüber den Erwachsenen haben (vgl. das Prinzip der "Vorlesebären"), wird so auch im Handlungsaufbau und in Figurenzeichnung und -konstellation zu einer Unterweisung des vorlesenden Erwachsenen im Umgang mit Kindern und deren alltäglichen Ängsten. Die literarisch durchaus anspruchsvollen Geschichten erhalten so in vollkommen unaufdringlicher Weise den Charakter eines fiktionalen Elternratgebers. Die doppelte Adressierung an kindliche Hörer und erwachsene Leser setzt sich auch in den Illustrationen fort. So verwandelt sich Franz in den letzten beiden Bildern unverkennbar in den kleinen Prinzen - ein kleines intertextuelles Schmankerl für den Vorlesenden und vielleicht eine Anregung, demnächst den Klassiker von Antoine de Saint-Exupéry vorzulesen.

Die Geschichten sind in einem klaren und verständlichen Stil geschrieben, der sich sehr gut zum Vorlesen für kleine Kinder eignet, zugleich bedient sich A. Rothe-Liermann einer poetisch-bildhaften Sprache, die oftmals einem kindlich-poetischen Wortgebrauch angelehnt scheint.

Fazit: Ein auf allen Ebenen rundum gelungenes Vorlesebuch, an dem Kinder wie Erwachsene ihre Freude haben werden. Absolute (Vor-)Leseempfehlung!

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Diese Rezension wurde verfasst von WiBe.
Veröffentlicht am 01.01.2017

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