Mit Jakob auf dem Bauernhof

Autor*in
ISBN
978-3-89858-250-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Krätschmer, Marion u.v.m.
Seitenanzahl
34
Verlag
OZ
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Rheinfelden
Jahr
2004
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
0,00 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dargestellt wird das Leben auf dem Bauernhof: Die Arbeit, die Tiere, die Pflanzen und die Menschen, die dort leben. Das bäuerliche Leben wird jeweils in den vier Jahreszeiten vorgestellt und die entsprechenden Arbeiten, Pflanzen, Früchte und Bräuche, die jede Jahreszeit typischerweise mit sich bringt, aufgezeigt. Mit von der Partie ist der Rabe Jakob.

Beurteilungstext

Beginnend mit dem Frühling werden alle vier Jahreszeiten dargestellt, jeweils in einem bäuerlichen Kontext eingebettet, der die anfallenden Arbeiten darstellt, ebenso die Tiere und die jahreszeitenspezifischen Früchte. Die Idee ist sicherlich gut, ebenso der Anspruch, alles recht umfassend und ausführlich darzustellen: ein Hofladen und Markt kommt ebenso vor wie die Arbeit auf dem Feld und im Stall sowie im Haus und im Garten. Auch ein Weingut wird im Herbst vorgestellt. Allein die Durchführung kann dem wohlmeinenden Anspruch nicht gerecht werden: Da jede Jahreszeit von verschiedenen IllustratorInnen bebildert wurde, fallen die Darstellungen naturgemäß recht unterschiedlich aus, auch qualitativ. Zu unterschiedlich für ein einzelnes Buch, hier fehlt der graphische rote Faden. Die Zeichnungen sind stellenweise geradezu konträr in der Machart und Darstellungsweise: Auf der einen Seite die vor Drolligkeit kaum zu überbietenden Darstellungen der Jahreszeiten von Marion Krätschmer, auf der anderen Seite die recht realistischen Abbildungen von Pieter Kunstreich. Der Rabe Jakob hat ebenfalls eine eigene Zeichnerin vorzuweisen - dafür aber, dass er wohl durch die Reihe “spielen und lernen” führt und auffällig auf dem Titelbild erscheint, kommt er ansonsten fast gar nicht vor und hat mit dem Geschehen auf dem Bauernhof wenig zu tun. Warum also “Mit Jakob auf dem Bauernhof”? Zumal es sich auf inhaltlicher Ebene fortsetzt. Es kommen so viele Kinder und Figuren vor, dass es eigentlich keine einheitliche Linie gibt. Nicht einmal die Bauern-Kinder sind die selben, was zur Orientierung sicherlich hilfreich gewesen wäre. Auch ein sachliche Fehler hat sich eingeschlichen: Bei der Getreideernte fährt der Traktor mit dem Anhänger in entgegengesetzter Richtung zum Mähdrescher, den er eigentlich begleiten soll. Auch wenn es ein Bilderbuch ist, es ist immerhin eines, das sich zur Aufgabe gemacht hat, das Leben auf dem Bauernhof darzustellen; dann sollte das auch sachlich richtig geschehen. Anregend sind sicherlich die kleinen Bildchen am Rande von vier großformatigen Bildern, die thematisch einen Suchanreiz bilden sollen. Leider auch hier keine stringente, einheitliche Linie: Einmal sollen die Dinge in den Bildchen im großen Bild wieder entdeckt werden, ein andermal sind in den Bildchen Dinge abgebildet, die aus Milch (bzw. Getreide) hergestellt werden können... Die Texte sind klar, verständlich, kindgemäß und informativ. Unklar bleibt aber die Reimform am Ende des Buches im Stall. Auch hier ein Spiel mit zu vielen Elementen. Noch ein Wort zu den Rollenklischees, die Mann und Frau in diesem Buch erfüllen müssen: Sie sind leider übertrieben eintönig: Frauen schütteln das Bett aus oder kochen Marmelade ein, Männer streichen das Dach und hantieren mit oder fahren schwere Maschinen... (besonders bei den Jahreszeitenbildern von Marion Krätschmer); selten, dass auch mal eine Frau Traktor fährt oder den Schweinetrog füllt... Alles in allem ein Sammelsurium an Illustrationstechniken und zu vielen verschiedenen Figuren, die einem Bilderbuch nicht zuträglich sind. Es fehlt leider eine klare, einigermaßen einheitliche Linie.

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Diese Rezension wurde verfasst von bu.
Veröffentlicht am 01.01.2010