Mit Anne und Philipp bei den Eisbären

Autor*in
Pope Osborne, Mary; Pope Boyce, Natalie
ISBN
978-3-7855-6592-6
Übersetzer*in
Rahn, SabineIckler, Ingrid
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Knipping, Jutta
Seitenanzahl
205
Verlag
Loewe
Gattung
Ort
Bindlach
Jahr
2009
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Geschwister Anne und Philipp befinden sich diesmal mit dem magischen Baumhaus auf Entdeckungsreise in der Arktis. Dabei treffen sie einen geheimnisvollen Robbenjäger und freunden sich mit zwei Eisbärenkindern an. Sie erleben die Arktis von ihrer interessanten aber auch gefährlichen Seite. Natürlich haben sie ihr Forscherhandbuch mit dabei, das ihnen hilft, sich in der ungewohnten Umgebung zurechtzufinden.

Beurteilungstext

Die Hauptfiguren aus der Reihe "Das Magische Baumhaus" sind die Geschwister Anne und Philipp. Dadurch, dass es sich bei den Hauptfiguren sowohl um einen Jungen, als auch um ein Mädchen handelt, ist das Leserpublikum entsprechend breit gefächert und spricht demzufolge Mädchen und Jungen gleichermaßen an. Durch die nur oberflächlich gezeichneten Figuren, können sich die Kinder besser mit ihnen identifizieren und in eine der Rollen hineinschlüpfen. Das Mädchen handelt intuitiv und spontan, während der Junge rational vorgeht und erst einmal zum Forscherhandbuch greift, bevor er zur Tat schreitet. Dafür spricht auch das besondere Attribut - die Brille.
Weitere Figuren in diesem Band sind die Fee Morgan und der Robbenjäger. Aber auch die tierischen Vertreter spielen eine nicht unwesentliche Rolle. Die Eule beispielsweise nimmt eine Mittlerrolle zwischen den Kindern und der Fee ein. Weitere Tiere sind die Huskys des Robbenjägers sowie eine Eisbärin mit ihren beiden Jungen. Gerade die beiden Eisbärenjungen als Spielgefährten der Kinder lassen Kinderträume wahr werden. Der gesamte Inhalt entspricht voll und ganz den Wünschen und Interessen der Kinder und macht das Buch somit ohne weiteres empfehlenswert. Die Kinder erfahren außerdem noch Wissenswertes über das Leben der Menschen in der Arktis, die klimatischen Bedingungen und welche Tiere dort leben.
Die Geschichte ist durch einen geradlinigen und logischen Handlungsstrang gekennzeichnet. Sie ist bereits für Kinder ab 8 Jahren verständlich und kindgerecht geschildert. Durch drei Höhepunkte bleibt die Spannung bis zuletzt erhalten. Die Kinderwünsche stehen im Mittelpunkt. Der Spannungsaufbau erfolgt zunächst durch das Rätsel, das die Kinder von der Fee Morgan aufbekommen. Dadurch wird auch der kleine Leser aufgefordert sich an der Lösung zu beteiligen bzw. ist bestrebt diese zu erfahren. Der zweite Spannungsbogen baut sich auf, als die Geschwister mit den Eisbärenjungen auf dem dünnen Eis gefangen sind und zunächst nicht wissen, wie sie sich aus der misslichen Lage befreien sollen.
Die Überschrift "Oh nein! Nicht auch das noch" am Ende der Geschichte leitet den dritten und letzten Höhepunkt ein.
Besonders abwechslungsreich sind die Schriftwechsel, die durch Handnotizen sowie Zitaten aus dem Forscherhandbuch sich vom übrigen Text abheben. So wechselt hier auch die Zeitform vom Präteritum des Textes zum Präsens.
Durch große Schrift und eine übersichtliche Textstruktur ist die Geschichte für Kinder gut und schnell lesbar, was zur Lesefreude der Kinder beitragen dürfte. Die Sätze sind kurz mit einem klaren Satzbau, die Handlung leicht verständlich. Allerdings würden mehr expressive Adjektive einen dramatischeren Schwung hineinbringen und die Geschichte noch fantasievoller gestalten.
Die Geschichte ist in 10 Gliederungspunkte (??? Kann man das nicht als Kapitel bezeichnen) unterteilt, wobei der Text aber fließend ineinander übergeht. Die Überschriften beziehen sich auf den Textinhalt und verweisen auf Höhepunkte.
Die gut dosierten skizzenhaften schwarz/weiß Zeichnungen untermauern den Text und lenken nicht vom Weiterlesen ab.
Das Forscherhandbuch:
Den zweiten Teil des Buches bildet das Forscherhandbuch, indem die Kinder ihr Wissen über die Arktis vertiefen und erweitern können. Das Buch ist auch zum Reinschauen für die Eltern geeignet. Es kann separat gelesen werden und ist so geschrieben, dass Informationen auch einzeln entnommen werden können ohne das ganze Kapitel lesen zu müssen. Es ist in 7 Kapitel unterteilt, wobei man hier die Kapitel 1 und 2 unter der Überschrift " Die Arktis" und Kapitel 5 und 6 unter "Eisbären" hätte zusammenfassen können, da sie inhaltlich zusammengehören und eine Trennung hier nicht logisch erscheint. Die Textstruktur ist ebenfalls wie in der Geschichte übersichtlich. Die Schilderungen sind kurz, sachlich, vielfältig und informativ.
Die Illustrationen entsprechen dem Text und tolle Übersichten helfen beim Verstehen der Inhalte. Sie sind durch Einsatz von Comics, Fotos und Zeichnungen außerdem sehr abwechslungsreich gestaltet. Der Abschnitt über "Kleidung" S. 126/127 sollte übersichtshalber besser auf der nächsten Seite erscheinen.
Das Inhaltsverzeichnis ist sehr unübersichtlich gestaltet, da sich die Begriffe schwer finden lassen. Hier wäre es besser, die Wörter einzelnen Buchstaben des Alphabets zuzuordnen und die Seitenzahlen vom Begriff besser abzutrennen.
Schade ist auch, dass sich die Auszüge aus dem Forscherhandbuch, die Philipp daraus zitiert, hier nicht wiederfinden.
Druckfehler S. 115 unten: beim Wort "Strecke" fehlt das "n" ("Sonnenstrahlen müssen weite Strecken zurücklegen").

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Diese Rezension wurde verfasst von T-Sch.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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