Mission Possible
- Autor*in
- Brinx und Kömmerling, Thomas und Anja
- ISBN
- 978-3-522-20033-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Reismüller, Arne
- Seitenanzahl
- 136
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- –
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2009
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Janos' Familie zieht um. Die neue Klasse akzeptiert ihn nicht, bis er eine Party gibt, als seine Eltern nicht zuhause sind. Zuviel Alkohol und das Auftauchen ungebetener Gäste sorgen dafür, dass das Verhängnis seinen Lauf nimmt: der Laptop seines Vaters, einem Bestseller-Autor, verschwindet und mit ihm das einzig existierende Manuskript für einen neuen Roman. Janos hat einen Tag, um den Laptop aufzuspüren und das Chaos vor Rückkunft seiner Eltern zu beseitigen.
Beurteilungstext
Die Handlung beginnt mit einer ganz normalen Alltagserfahrung aus Sicht eines Fünfzehnjährigen: Umzug und Probleme mit dem Akzeptiertwerden in einer neuen Klasse. Die Handlung ist größtenteils nachvollziehbar, obwohl sie übertrieben scheint und daher wieder an Glaubwürdigkeit verliert: die Zimmerwände sind graffitiverschmiert durch das Saufgelage, der kleine Bruder macht als als Dreingabe ein explosives Chemieexperiment, das das gesamte Wohnzimmer rot besudelt; Chester, Klassenkamerad mit Che Guevara-Allüren, lebt allein in einem wirren Haushalt, weil Vater und Mutter unauffindbar sind, gibt dies aber nicht zu. Chris, wortkarger Klassenkamerad mit Pale Rider-Image, kümmert sich zuhause ergeben um seine Babyschwester, während die alleinerziehende Mutter in der winzigen Wohnung die zahlreichen anderen Geschwister versorgt. Die italienische Klassenschönheit serviert in der Eisdiele ihrer Eltern und hat einen Vater, der seine beiden Töchter mit Argusaugen bewacht, und die beleibte Mutter serviert Berge hausgemachter Pasta. Mag alles an sich vorkommen, aber die Summe der Sterotype ermüdet. Einzige Entschuldigung: das Fassadenbauen von Teenagern, die um jeden Preis "cool" sein wollen, verhilft ihnen für gewisse Zeit tatsächlich zum gewollten Image, bis unerwartete Ereignisse eintreten. So gesehen haben manche der Klischees etwas Komisches.
Die eingestreuten s/w-Cartoons, die in comic strip-Manier Janos' wildeste Befürchtungen und Gedanken verbildlichen, lockern zwar den Text auf, doch ist die Idee nicht neu (Fernsehserien wie "Scrubs" und "Allie McBeal" und Comics wie “Calvin & Hobbes” haben dieses "Kopfkino" vor Jahren schon zum Thema gemacht). Die Cartoons stören manchen vielleicht beim Lesen, man überblättert sie, da der Handlungsfortgang interessanter ist als die Cartoons, trotz ihrer unbestrittenen zeichnerischen Qualitäten und der teilweise phantasievollen Gedankenverbildlichung.
Auch wenn oder vielleicht gerade weil die Handlung etwas dick aufgetragen ist, liest sich das Buch gut. Kurzweil für einige Stunden wird geboten. Das Zurückgreifen auf "coole" Jugendsprache kann man als Stilmittel diskutieren, auch in diesem Buch überzeugt es nicht.