Mimus

Autor*in
Thal, Lilli
ISBN
978-3-8067-5029-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
--------------------
Illustrator*in
Seitenanzahl
447
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Ort
Hildesheim
Jahr
2003
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Florin, Kronprinz von Monfiel und sein Vater geraten in die Gefangenschaft des feindlichen Königs von Vinland. Aus Bosheit muss er in die Lehre zu Mimus, dem Hofnarren, während sein Vater in den unterirdischen Folterkammern verschwindet. Nicht nur, dass er seine Stellung, seine Freiheit, seine Identität verliert, er muss auch noch seinen Feind zum Lachen bringen. Erst der bewaffnete Befreiungsschlag durch seine heimatlichen Freunde bringt ihm und seinem Vater die Freiheit zurück.

Beurteilungstext

Von der ersten Seite, vom ersten Wort an gelingt es Frau Thal den Leser in ihren Bann zu schlagen. Auf den ersten 50 Seiten beschreibt sie das unbeschwerte Leben eines Kronprinzen in einem mittelalterlichen Land, das von der Jagd, vom Lernen und vom Wettkampf mit seinen Freunden geprägt ist.
Erst der jähe Sturz aus dieser Rolle in die absolute Abhängigkeit von einem launischen König zwingt ihn, sein Leben und das Leben des Volkes überhaupt zu überdenken. Er lernt sehr schmerzhaft - sowohl physisch als auch psychisch - dass in der Gesellschaft, in der er lebt, nur der Herrschende Recht hat und Recht bekommt.
Die Rolle des Hofnarren, von allen mit Verachtung gestraft und gleichzeitig gefürchtet, da der König den Narren zur Bloßstellung von Untergebenen benutzt, ist der seidene Faden, an dem sein Leben hängt.
Es wird dem Leser sehr deutlich, wie entscheidend der Zufall der Geburt für den Ablauf des Lebens früher war und wie schwierig ein Wechsel der Lebensumstände sein kann.
Gleichzeitig erzählt die Geschichte von der Freundschaft zwischen dem Hofnarren Mimus und seinem Lehrling und der Gradwanderung, auf der sich der Narr als Diener seines Herrn und als Freund von Florin befindet. Sein intelligentes Verhalten schützt ihn und seinen Schützling nicht immer, ist aber immer solidarisch mit Florin. Trotzdem verlässt er nach der Befreiung Florins nicht seinen Herrn.
Ein intelligentes Buch, das warm und spannend eine Welt lebendig werden lässt, die nur nach außen hin seit Jahrhunderten vorbei ist.

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Diese Rezension wurde verfasst von Bei.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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