Mimi ist sauer

Autor*in
Dörrie, Doris
ISBN
978-3-257-01106-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kaergel, Julia
Seitenanzahl
28
Verlag
Diogenes
Gattung
BilderbuchFantastikSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2004
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mimis Mutter ist ärgerlich und beschimpft ihre Tochter mit “Ferkel”, woraufhin Mimi zu ihrer Mutter “Kuh” sagt. Beide fantasieren weiter, was wäre, wenn sie wirklich Tiere wären.

Beurteilungstext

Mimi ist nicht die Ordentlichste: Mimis Mutter findet in Mimis Bett ein Butterbrot, außerdem eine Banane im Kleiderschrank. “Du bist ein richtiges, kleines Ferkel”, schimpft die Mutter. Das hört Mimi gar nicht gern. Sie wird wütend und murmelt: “Du bist eine doofe Kuh.” Die Mutter ist befremdet. “Du kannst mich doch nicht einfach Kuh nennen.” In den Bildern von Julia Kärgel wird die Verärgerung der Mutter in ihrer energischen Haltung und in ihrem nach unten gezogenen Mund deutlich. Doris Dörrie spinnt die Geschichte weiter. Was wäre, wenn die Mutter wirklich eine Kuh wäre? Sie würde “Muh” sagen und Mimi mit ihrem Maul anstupsen. Mimi könnte sich zum Frühstück ein Glas Milch melken. Zärtliche Berührungen würden anders aussehen. Mimi könnte die Kuh zwischen den Hörnern kraulen; die Kuh-Mutter könnte das Kind mit der Zunge über die Wange schlecken. Überall in der Wohnung würden Kuhfladen liegen - eine Kuh weiß nicht, wie sie eine Toilette benutzen muss. Viele normale Aufgaben der Mutter könnten von einer Kuh nicht erledigt werden. Und was wäre, wenn Mimi wirklich ein Ferkel wäre! Und der Papa - damit er zu den beiden Tieren passt, könnte er sich in einen Esel verwandeln. Aber würden sie sich dann noch verstehen, wenn einer muht, der andere grunzt und der dritte “Ia” schreit? Mimi und ihre Mutter einigen sich, nie wieder tierische Schimpfworte zu benutzen.
Doris Dörrie hat die Schimpfwörter, die im Familienstreit schon einmal benutzt werden, zum Anlass genommen, diese Wörter in die Realität zu setzen und die damit verbundenen Veränderungen zu Ende zu denken. Herausgekommen ist ein amüsanter Text, ins Bild gesetzt von Julia Kaergel. Die ausdrucksstarken Zeichnungen in Pastelltönen spiegeln durch die sich verändernden Mundformen und die Haltung der Tiere deren Gemütszustand sichtbar wider. Im Gespräch zwischen Mutter und Kind weicht der ursprüngliche Ärger immer mehr zu Gunsten des Humors und der Freude am Fantasieren. Ein Bilderbuch mit Charme für große und kleine Leser , das für Familien und Gruppen geeignet ist, neben dem Lesevergnügen als Anlass, über Gesprächskultur nachzudenken.

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Diese Rezension wurde verfasst von Schr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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