Millie in Wien

Autor*in
Chidolue, Dagmar
ISBN
978-3-8415-0088-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Spee, Gitte
Seitenanzahl
190
Verlag
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2017
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
5,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Millie fährt mit ihren Eltern und mit ihrer kleinen Schwester nach Wien. Dort entdecken sie viele Sehenswürdigkeiten und auch eine „komische Sprache“.

Beurteilungstext

Bei einem Stadtbummel kauft Papa sich aus Versehen eine CD mit Walzermusik von Johann Strauß. Da Mama und Papa diese Musik gefällt, beschließen sie über Pfingsten nach Wien zu fahren. Damit auch Millie die Stadt kennenlernt, bekommt sie einen Stadtführer für Kinder.

Zuerst fällt Millie die „Komischsprache“ auf, die sie lustig findet. Die Familie bummelt durch Wien sie gehen über den „Naschmarkt“ und kehren in einem Kaffeehaus ein.

Danach geht es weiter zum Stephansdom. Anschließend bummeln sie wieder durch die Stadt. Bevor sie ihr Hotelzimmer beziehen, stärken sie sich alle mit Erdäpfelsalat und Wiener Schnitzel.

Am nächsten Tag lassen sie sich auf einem Fiaker durch die Stadt kutschieren. Per Zufall bekommt Mama eine Eintrittskarte für eine Vorstellung im Burgtheater. In der Zwischenzeit besuchen Papa und die beiden Mädchen das Mozarthaus und das Klangmuseum.

Wieder einen Tag später besichtigen sie die Hofreitschule. Am Nachmittag steht die Aufführung der Zauberflöte als Marionettenthater in Schloss Schönbrunn auf dem Programm.

Nach einem Abstecher zum Prater geht es in die Hofburg. Bei einer Führung durch die Burg darf Millie sich kurz als Prinzessin oder Kaiserin verkleiden. Weiter geht es in den Botanischen Garten und ins Museum. Den Abschluss bildet eine „Tortenschlacht“ im Café Sacher.

Uns ist nicht klar geworden, an wen sich dieses Buch richtet: Erzählstil und Sprache sind kindlich gehalten, so dass es dem ersten Anschein nach für Erstleser geeignet sein könnte. Allerdings enthält der Text zahlreiche Versuche den Wiener Dialekt wiederzugeben. Eine Passage wie: „I hoab mir denkt, dös die Geschroappn v’lleicht Gaugau woalln?“, bildet dann schon ein ernsthaftes Lese- und Verständnishindernis.

Des Weiteren fehlt ein - wie auch gearteter - Spannungsbogen. Eine Station reiht sich an die andere; der Text „plätschert“ vor sich hin: „Heute soll es lustig werden. Es gibt nämlich eine Kirmes in Wien, einen richtigen Rummelplatz. Das ganze Jahr hindurch gibt es den, jeden Tag und bis in alle Ewigkeit … Aha, unter der Rubrik ‚Spielen und Toben‘ findet Millie einige Informationen. Und alles was mit Spielen und Toben zu tun hat, ist schon mal gut. Ach sieh mal an, Wurstel hat gar nichts mit Würstchen zu tun. Die Wiener nannten früher den Kasper Wurstel …“

Als äußere Ebene lässt sich der Blick eines Kindes ausmachen, das von einer Reise nach Wien erzählt. Kindliche Eindrücke sind in jedem Kapitel zu finden. Amüsant sind die sprachlichen Umwandlungen neuer Wörter durch Millie oder ihre Schwester. Wenn aus Schubert „Schuh Bert“ wird, kommt man als Leser schon ins Schmunzeln. Im Grunde sind es die Sprachspielereien, die dem Text ein wenig Flair verleihen und über die langatmigen Passagen hinweghelfen.

Das Buch ist weder ein informativ humorvoller Stadtführer für Kinder geworden, noch der persönliche Reisebericht eines Kindes, das mit Mama, Papa und der kleinen Schwester für ein verlängertes Wochenende nach Wien fährt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 20.09.2017

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