Michael Ende - Gefangen in Phantasien

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Unsere Kinder- und Jugendbuchlandschaft ist ohne Michael Ende nicht denkbar. Jim Knopf, Bastian, Momo sind Figuren unter uns. Doch wer war ihr Schöpfer? Was bewegte ihn, welche Ideen verfolgte er? Eine einzigartige Biographie zeigt die Ambivalenzen des Autors, Regisseurs, Musikers und bringt uns den Menschen Michael Ende so nahe wie nie zu vor.

Beurteilungstext

Der weltbekannte Autor war nicht nur als Schriftsteller begabt. Seine Talente waren so vielseitig und lagen doch eng beieinander. Schauspieler, Dichter, Regisseur, Illustrator, Dramatiker, Musiker. Mit Hiller schrieb er die Kinderoper "Das Traumfresserchen".
Ende wollte sich nie festlegen, er wollte alles machen und konnte es auch. Leider blieb ihm in diesem Leben nicht viel Zeit dafür. Den meisten ist er als Kinder- und Jugendbuchautor bekannt. Und hier liegt auch seine ganz gravierende Bedeutung: "Ende war der Schrittmacher der neuen deutschen Kinder- und Jugendliteratur auf ihrem Weg zur Weltgeltung."
Birgit Dankert war Professorin für Bibliotheks- und Informationswissenschaft und Vorsitzende des Arbeitskreises für Jugendliteratur e. V., des Vereins der Bibliothekare an Öffentlichen Bibliotheken. Sie hat sich an ein Werk herangetraut, das überfällig war und von ihrer Faszination für Michael Ende spricht. Mit dem Untertitel der Biographie "Gefangen in Phantasien" verneigt sie sich vor ihm als Wegbereiter der phantastischen Literatur und des All-Age Romans.
Dankert nähert sich auf 270 Seiten der Persönlichkeit Michael Ende. Sie wertete umfangreiches Archivmaterial aus, interviewte ca. 30 Zeitzeugen und recherchierte in Nachlässen. Sie zeigt uns einen vielfältigen, zerrissenen, eigensinnigen und liebenswerten Menschen. Sehr strukturiert blättert sie in Vor- und Rückblenden Endes Leben vor uns auf. Dabei gliedert sie sein Leben chronologisch in sieben Kapitel, die einerseits eine zeitliche Einordnung möglich machen und andererseits über Schlüsselwörter Bezüge zum Schaffen herstellen. Schon das Inhaltsverzeichnis bekundet eine wohldurchdachte Klarheit. Im ausführlichen Anhang mit Lebensdaten, Werkverzeichnis, Preise, Bibliographie und Register bietet das Buch einen Schatz, der sich langsam erschließt.
Dankerts flüssigem Schreibstil ist es zu verdanken, dass die Lektüre niemals langatmig wird. Viele Zitate aus seinen Büchern verknüpft sie gekonnt in die entsprechenden Zusammenhänge.
Ein starkes, wichtiges, überragend gutes Buch. In Ausschnitten für die Schule sehr zu empfehlen.