Mia mit dem Hut

Schlagwörter

• Freundschaft
• Rassismus

Teaser

Mit Opas altem Hut zieht sich Mia den Spott ihrer Klassenkameraden zu. Aber auch Abadi wird verspottet. Beide empfinden sich aber nicht als anders sondern als Freunde. Doch auch Freundschaft will errungen werden.

Beurteilungstext

Das Kinderbuch von der beginnenden Freundschaft der Kinder Mia und Abadi führt den Leser mit mehreren Geschichten in eine Klasse von Schulanfängern, die ihr Miteinander neu organisieren müssen. Die beiden Protagonisten lernen, selbstbewusst aufzutreten und sich durch Vorurteilen nicht von ihrem Weg abbringen zu lassen. Sie erkunden, was es heißt, Freund zu sein.
Karin Koch stellt durchaus ernst zu nehmende Probleme von Kindern dar und zeigt realistische Lösungsmöglichkeiten. Den Angriff eines aggressiven Mitschülers kann man durchaus mit selbstbewusster Haltung abwehren. Wenn man einander hilft, kann man auch Beschuldigungen entkräften. Und Missverständnisse können durch klärende Gespräche aufgelöst werden. Dass hier rassistische Vorurteile von Kindern entkräftet werden, gibt der Erzählung besondere Aktualität.
Positiv ist die Aktivität der Kinder, sie lösen ihre Probleme selbst. Allerdings geht das einher mit einer etwas undifferenzierten Darstellung der Erwachsenen. Die Eltern reagieren schematisch auf den Brief der Lehrerin und sollten doch etwas Vertrauen in ihr Kind haben. Und die Lehrerin lobt oder tadelt ohne Rückfragen, die die Kinder wirklich erreichen. Bestraft wird man, indem man nach der Stunde “vor zur Lehrerin” muss. Dass Gespräche Probleme in der Klasse lösen können, führt die Lehrerin leider nicht vor.
Die Illustrationen zeigen meist die Gefühle der Figuren in den einzelnen Situationen und tragen somit deutlich zur Vertiefung des Erzählten bei. Mit karikaturhaften Überhöhungen wird Angst, Unsicherheit oder verbale Aggressivität für Kinder verdeutlicht. Mitunter wird die Textaussage auch inhaltlich ergänzt. Außerdem werden die Texte gegliedert, erscheinen nicht so komplex.