Mendel und die Antwort der Erbsen
- Autor*in
- Novelli, Luca
- ISBN
- 978-3-401-06182-5
- Übersetzer*in
- Braun, Anne
- Ori. Sprache
- Italienisch
- Illustrator*in
- Novelli, Luca
- Seitenanzahl
- 112
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 7,95 €
- Bewertung
Teaser
Die vergnüglich und sehr unterhaltsam zu lesende Biografie des Begründers der Vererbungstheorie, Johann Gregor Mendel, der mit seinen mehrjährigen Versuchsreihen an Erbsen empirische Beweise für die Vererbung von dominanten wie rezessiven Merkmalen fand und damit den Weg für unser heutiges Verständnis der Gene und ihrer Aufgaben ebnete.
Beurteilungstext
Johann Gregor Mendel wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Trotz der im 19. Jahrhundert noch unüblichen allgemeinen Bildung konnte er seine Schulchancen nicht nutzen, da er unter extremer Prüfungsangst und Schüchternheit litt. Hinzu kam eine Neigung zur "Melancholie", heute würden wir "Depression" sagen, die ihn über längere Zeit hinderte, sein Bett zu verlassen.
Da die Zulassung zum Studium und die Prüfung zum Lehramt nicht gelingen, ergreift Mendel die Gelegenheit, akademische Studien im Kloster zu betreiben. Er wird Mönch, später sogar Abt des Thomanerklosters von Brünn. Dort gelingt ihm die Erkenntnis und sodann die Formulierung von dem, was wir heute in der Schule als "Mendel'sche Gesetze der Vererbungslehre" unterrichten. Wesentlicher Bestandteil ist die Erkenntnis, dass sich in der ersten Generation dominante Merkmale durchsetzen, ohne dass die rezessiven ganz verschwinden. Diese treten zu 25 Prozent in der nächsten, der Enkelgeneration auf.
Mendel wird in die Situation des Aufbruchs im 19. Jahrhundert gestellt: Darwin setzt sich mit seinen Theorien durch, die Geschwindigkeit der industriellen Revolution vermittelt einen unbändigen Fortschrittsglauben, der sich in politischen Revolutionsversuchen widerspiegelt. Mendel bleibt jedoch die Anerkennung seiner Leistungen versagt. Erst drei Jahre nach seinem Tod wird das Chromosom 1887 von Walther Flemming nachgewiesen und weitere 13 Jahre später die Mendel'schen Gesetze an vier Stellen und unabhängig voneinander zugleich erneut nachgewiesen und sein Forschen damit bestätigt.
Das alles ist höchst vergnüglich in kurzen Abschnitten im Präsens und in der Ich-Form als Autobiografie geschrieben sowie mit Skizzen des Autors versehen, die oft den Anflug einer Karikatur haben, ohne aber eine Person irgendwie zu verletzen oder die Absicht dafür zu haben. Mehrfach wird in die Biografie ein kurzer Kommentar eingefügt, der eine Seite nicht übersteigt und sich durch die kursive Schreibweise sowie einen grauen Hintergrund deutlich vom anderen Text abhebt.
Ein 23-seitiger Anhang, das "Kleine Mendel'sche Wörterbuch", erläutert alphabetisch in kurzen Absätzen Begriffe oder verweist auf maßgebliche Personen. Auch hier sind es die kleinen Zeichnungen, die zum Schmunzeln führen und zugleich den Inhalt zuspitzen, ihn "auf den Punkt" bringen: "'Ich bin Dolly.' - ‚Hey, ich auch'" sagt das eine Schaf zum anderen. So viel zum Thema "Klon".