Meisterwerke der goldigen Periode
- Autor*in
- Hurzlmeier, Rudi
- ISBN
- 978-3-8303-3372-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Hurzlmeier, Rudi
- Seitenanzahl
- 96
- Verlag
- Lappan
- Gattung
- –
- Ort
- Oldenburg
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Fachliteratur
- Preis
- 20,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Fast hätte man ""Goldenes Zeitalter"" gelesen, aber das ist der Trick: Knapp daneben! Ein ""Goldiges Zeitalter"" ist eben anderes. Das eine ist ERNST, das andere sehr spaßig. Spaß ist ein ernstes Geschäft, und Hurzlmeier versteht sich auf das Beste darauf. Ein Künstler der Bilder, der nicht nur sich selbst besonders ernst nimmt, sondern auch seine Kollegen.
Beurteilungstext
Um Persiflagen zu verstehen, muss man (manchmal leider) die Originale kennen. Da Hurzlmeier hier allerdings nicht nur einzelne Bilder, die wir Bildungsbürger eventuell im Original kennen, persifliert, sondern auch sich selbst, seine Denkweise und seine Bilder so gestaltet, als würden sie genau das machen, hat er eine neue Dimension hinzugefügt.
Wir kennen das Titelbild, irgendwie, auch wenn die Umgebung der nackten Frau im Original gar nicht in der Natur angesiedelt ist, sondern auf einer Liege, einer Chaiselongue (François Boucher: Louise O’Murphy, 1751). Hier ist die Nackte, die wir mit gespreizten Beinen auf ihrem Bauch liegend betrachten, eher eine Sirene an der Lorelei - bis wir diesen furchtbar kitschigen Hasen entdecken. Da hat sich aber jemand etwas ganz Merkwürdiges ausgedacht!
In seinem Vorwort eröffnet Hurzlmeier seine ganz eigene Sichtweise auf eine Welt, der wir gern folgen wollen. Lassen wir uns also auf die Bilder ein und auch auf den Text im Vorwort, so können wir uns anschließend gewiss nicht beklagen. Toll geschrieben! Toll gezeichnet! Wunderbar knapp neben der Spur!
Hurzlmeier verschärft seine Bilder durch die kurzen Titel, die noch einmal die eigenen Gedanken beim Betrachten in eine andere Richtung lenken. Das liegt vor allem an den kleinen Zugaben, die er seinen Bildern mitgibt, die möglichst abwegig sind und wenig oder nichts mit den Inhalten zu tun haben: hier eine Schwalbe, dort ein Rehlein, hier ein Haarkranz, dort ein Salamander. Einiges verweist auf anderes, einige Assoziationen bilden Ketten, sodass man leicht die Übersicht verliert. Man entdeckt Robert Crumb, Einhörner, Edvard Munch, Kitschgemälde mit Berg und See, Caspar David Friedrich ...
Ein wunderbares Buch für den Kunst-Unterricht in der Sekundarstufe II. Damit kann man ganz vielfältig über Stile sprechen und das Aufbrechen eben jener.