Meisterfälscher
- Autor*in
- Broach, Elise
- ISBN
- 978-3-596-81025-3
- Übersetzer*in
- Rickert, Eva
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Murphy, Kelly
- Seitenanzahl
- 318
- Verlag
- FISCHER Schatzinsel
- Gattung
- Fantastik
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 7,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Eine temporeiche Detektivgeschichte um einen Kunstraub, ein Buch über einen begnadeten Künstler, der ein Käfer ist und eine Hommage an die Freundschaft.
Beurteilungstext
Marvin und James sind beste Freunde - und das ist sehr ungewöhnlich, denn Marvin ist ein Käfer. Zusammen mit seiner Familie lebt er in der Wohnung von James Mutter in New York.
An seinem 10. Geburtstag lernt James auf sehr bemerkenswerte Weise Marvin kennen, als er von seinem leiblichen Vater, einem nicht sehr erfolgreichen Maler, ein Zeichenset mit schwarzer Tinte geschenkt bekommt. Während James schläft, schleicht sich Marvin heimlich in sein Zimmer und fertigt über Nacht eine wundervolle "Federzeichnung" an, die an die Meisterwerke Albrecht Dürers erinnert.
Alle halten James für einen begnadeten Künstler und sind sehr beeindruckt vom Talent des Jungen, der aber in Wirklichkeit gar nicht gut zeichnen kann. James klärt das Missverständnis nicht auf - endlich sind seine Eltern mal stolz auf ihn und für Marvin ist die Täuschung der Erwachsenen in Ordnung. Die beiden freunden sich an und entwickeln eine Art Zeichensprache, um sich verständigen zu können.
James Vater nimmt seinen Sohn mit ins "Metropolitan Museum", um ihm dort Bilder von Albrecht Dürer zu zeigen. Marvin kommt heimlich in James Jackentasche mit. Als James Vater der Museumskuratorin Christina Balcony die Zeichnung von Marvin vorlegt, bittet sie James, ein Kunstwerk von Dürer zu kopieren, um einen berüchtigten Kunstdieb in eine Falle zu locken. Anstelle des Originals, soll der Räuber die Kopie stehlen und auf frischer Tat ertappt werden. Schon sind Marvin und James mittendrin in einem Kriminalfall.
Beim ersten Blick auf die Inhaltsangabe des Buches scheint die Geschichte von Elise Broach über eine Freundschaft zwischen einem Käfer und einem Jungen an den Haaren herbeigezogen. Jedoch gelingt es der Autorin mit Bravour die Handlung glaubwürdig und spannend zu erzählen.
Die beiden Protagonisten bieten eine ideale Projektionsfläche für junge Leser, die aus ihrer Parallelwelt das teilweise für sie sehr befremdliche Verhalten der Erwachsenen beobachten und versuchen ihre eigenen Prinzipien über den Alltag zu retten. Den Mitgliedern beider Familien hat die Autorin starke Konturen gegeben und karikiert deren menschliche Schwächen mit Charme und Witz. Die mitreißende Dynamik und die vielen lebhaften Dialoge machen diese Detektivgeschichte für Kinder bis zur letzten Seite lesenswert. Es geht aber nicht nur um Kunstdiebstahl, sondern vor allem um wahre Freundschaft und was sie ausmacht. Ganz nebenbei erfahren die Leser etwas über Kunst und Kunstgeschichte. Zwar sind die gestohlenen "Tugenden" von Albrecht Dürer von der Autorin frei erfunden, trotzdem wird die Neugierde der Kinder auf den Künstler geweckt.
Fazit:
Ein rasanter Kinderkrimi zum Mitfiebern für Kinder ab 10 Jahren, die in diesem Buch einiges über die Welt der Kunst erfahren. Sehr empfehlenswert!