Meine Oma hat Alzheimer

Autor*in
ISBN
978-3-7655-5562-6
Übersetzer*in
Fröse-Schreer, Irmtraut
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Dubois, Claude K.
Seitenanzahl
24
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Gießen
Jahr
2007
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
11,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Paulas Oma lebt in einem großen Haus und Paula liebt es sehr, sie zu besuchen. Doch eines Tages stellt Paula fest, dass Oma sich verändert hat....

Beurteilungstext

Glücklich ein Kind, das neben seinen Eltern noch andere erwachsene Ansprechpartner hat, Großeltern zum Beispiel. Paula hat nur eine Oma, aber die liebt sie sehr. Die Oma freut sich, wenn Paula sie in ihrem geräumigen Haus besucht. Oma zeigt der Enkelin ihre “Schätze”: Fotografien und Erinnerungen von früher, die beiden kochen miteinander, gehen gemeinsam einkaufen und die Enten füttern. Am schönsten ist es, wenn Paulas Oma abends Geschichten erzählt und die beiden sich vor dem Einschlafen einen “schallenden Schmatze-Kuss” geben und ein Schlaflied singen. Doch eines Tages stellt Paula fest, dass sich die Oma anders verhält als sonst: Sie verwechselt die Namen der Verwandten, verirrt sich im eigenen Haus und stellt einen Schuh in den Kühlschrank. Dies alles verwirrt und irritiert das Kind, bis der Arzt Paula erklärt, dass die Oma Alzheimer habe. Inzwischen lebt die Oma in einem Heim, wo sie betreut wird. Aber Paula besucht sie immer noch gerne, bringt ihr Schokoladenkuchen und fährt sie im Rollstuhl spazieren. An die meisten Begebenheiten von früher kann sich die Oma nicht mehr erinnern, aber den “schallenden Schmatze-Kuss” hat sie nicht vergessen. Und darüber ist Paula sehr froh.
Mit ganz natürlicher Selbstverständlichkeit und Schlichtheit wird in diesem Bilderbuch aus Belgien von der befremdlichen Alzheimer-Krankheit der geliebten Oma erzählt. Zwar trauert Paula (ca. 6/7 Jahre alt) um ihre Oma von früher, doch sie wächst auch in eine neue Rolle der Fürsorglichkeit hinein: SIE erzählt nun Geschichten, hilft bei der Körperpflege und fährt die Oma im Rollstuhl spazieren.
Diesen sozialen Rollenwechsel einseh- und durchschaubar gemacht zu haben, ist ein großes Verdienst des Bilderbuchs. Der einfache Text ist genügend groß und in sinnvollen Abschnitten auf dem getönten Hintergrund gedruckt. Gewöhnungsbedürftig sind die kräftig konturierten Illustrationen, die zwar die starke emotionale Verbundenheit der beiden Hauptfiguren transparent machen, aber nicht für jeden Betrachter spontan zugänglich sein dürften. - Dennoch: Herzlich empfohlen zum Vorlesen, Anschauen, Selbstlesen, Darüber-Reden ab ca. 6/7 Jahren.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPKim.
Veröffentlicht am 01.01.2010