Meine Checkliste zum Verlieben

Autor*in
Janotta, Anja
ISBN
978-3-7348-5033-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
287
Verlag
Magellan
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Bamberg
Jahr
2019
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Für die 13-jährige Naomi dreht sich gerade alles nur darum, wie sie ihren Schwarm Gustav auf sich aufmerksam machen und als die immer noch Neue in der Klasse in der Rangordnung nach oben steigen kann. In den Zeitschriften ihrer Mutter findet sie eine Checkliste zum Verlieben mit 36 Fragen, doch für einen Testlauf muss natürlich erst einmal jemand anderes als Gustav herhalten. Gezwungener Weise fällt die Wahl auf Adrian, den Letztplatzierten in der Klasse unter den Jungs.

Beurteilungstext

Naomi ist gerade unglücklich: Ihre Eltern haben sich getrennt, ihr Vater befindet sich auf einem Segeltörn und meldet sich nur selten, ihre Mutter ist auf einem Selbstfindungstrip und verliert sich in Ratgebern über die Liebe und ihr kleiner Bruder nervt wie immer. Dazu kommt der Umzug aufs Land zu ihrer Oma und der Schulwechsel. Am meisten macht ihr zu schaffen, dass sie noch immer als die Neue in der Klasse angesehen wird und in der Rangliste ganz unten steht - ganz im Gegenteil zu ihrem Schwarm Gustav, der sie keines Blickes würdigt. In einer Zeitschrift ihrer Mutter findet sie 36 Fragen, eine Checkliste zum Verlieben, die bewirken soll, dass sich zwei, die die Fragen ehrlich beantworten, am Ende in einander verlieben. Das muss natürlich ausprobiert werden. An Gustav traut sie sich nicht, sodass der Sonderling Adrian herhalten muss, der mit seiner nüchternen sachlichen Art, mit der er Fragen beantwortet, Naomi zum Nachdenken bringt - über Liebe, Freundschaft und Anderssein, denn Adrian hat das Aspergersyndrom.
"Eine Checkliste zum Verlieben" ist auf den ersten Blick ein Buch über das erste Verlieben, wie es so viele gibt. Auch das Cover suggeriert mit seinem mint-weiß-farbenen Streifen und den verschiedenen verspielten Schriftarten eine profane Geschichte über das erste Verliebtsein von Teenagern. Doch ein zweiter Blick lohnt sich, denn Anja Janotta hat in ihrem Roman mehr zu bieten. Besonders gelungen ist ihr die realistische Darstellung des Aspergersyndroms und hat mit Adrian einen treuen, loyalen, herzensguten und unwissentlich tiefsinnigen Charakter geschaffen, der einen als Leser*in mit seiner nüchternen-sachlichen Art die Dinge zu betrachten zum Schmunzeln bringt. Naomi kommt zu Beginn recht oberflächig daher, ist es doch ihr einziger und sehnlichster Wunsch, in der Klassenrangliste nach oben zu steigen, um zu den beliebten Kindern zu gehören. Doch Adrian zeigt ihr, was wirklich zählt und so entwickelt sich die Figur Naomi glaubhaft weiter. Die Kombination aus der zum Teil etwas frechen und rotzigen Naomi und dem sachlichen Adrian führt zu viel Gesprächs- und Situationskomik, die einen als Leser*in immer wieder zum Lachen bringen. Die 36 Fragen dienen als Kapitelüberschriften und Anja Janotta schreibt aus der Perspektive von Naomi. Einzig störend ist, dass die Erzählung als E-Mail an den reisenden Vater verfasst ist, was jedoch bis auf die seltenen direkten Ansprachen mit "Paps" untergeht und für die Geschichte auch irrelevant ist.
"Eine Checkliste zum Verlieben" kommt überraschend vielschichtig und humorvoll daher und regt zum Nachdenken über das, was im Leben wirklich wichtig ist, an.

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Diese Rezension wurde verfasst von 62; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 04.07.2019

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