Mein Weg mit Vanessa

Autor*in
Kerascoët,
ISBN
978-3-8489-0153-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kerascoët,
Seitenanzahl
40
Verlag
Aladin
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2018
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Freizeitlektüre
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die (noch allein stehende) Neue wird von einem Jungen beschimpft, gehänselt. Da es Gegendruck gibt, ist er letztlich der Verlierer. Das Prinzip Solidarität braucht eine (permanente) Wiederbelebung!

Beurteilungstext

Das Künstlerehepaar Pommepuy + Cosset = Kerascoët nutzt einfache grafische Tricks, um der wichtigen, wenn auch recht einfachen Geschichte die notwendige Wucht zu geben. Im Lauf der Geschichte, die ohne jeglichen Text auskommt, nimmt die Dichte an Personen zu, wechseln strenge Sitzordnung mit immer chaotischer Anordnung der Personen, ist die farbfreie Gestaltung vom Vorsatzpapier bis zum sehr bunten Ende auf dem Nachsatz gestaltet.
Von Beginn an sind die Menschen farbig gezeichnet. Da ist zunächst Vanessa, die mit ihren Eltern offensichtlich gerade in die Stadt umgezogen ist. Die Häuser sind aus Holz mit horizontalen Brettern erbaut, die Straßen breit, ein Autoverkehr nicht in Sicht. Vanessa ist Schulkind. Wie fast alle Neuen nimmt sie wahr, dass alle anderen miteinander bekannt sind, befreundet, miteinander spielen, reden, Pläne schmieden. Sie selbst aber ist allein. "Wird schon werden!" möchte man ihr zurufen, aber sie wird es nicht glauben. Ihr Blick mit den Knopfaugen und dem schmalen Mund zeigt an, dass sie noch längst nicht angekommen ist. Und dann gibt es noch diesen ganz, ganz grässlichen Kerl. Überheblich. Aggressiv. Bestimmt beschimpft er sie. Wir erkennen es an der Farbgebung - Vanessa wird immer röter im bereits dunklen Gesicht, und sie wird immer kleiner, die ersten Tränen fließen, während der Grässkerl stolz davon schreitet. Wäre da nicht das eine Mädchen, das dem Titel der Geschichte das "Ich" im Titel gibt, dann wären wir jetzt mit Vanessa genauso traurig. So aber folgen wir ihrer Bekümmertheit und der Lösung der Situation.

Am Ende des Buches gibt es Tipps, die man immer wieder verteilen muss. Sie tragen im Grunde das Prinzip der Solidarität im Herzen, der den kategorischen Imperativ transportiert: Was du nicht willst, das man dir tu ..., also das Hineinschlüpfen in die Schuhe eines anderen. Hier gelingt das beispielhaft und so einfach und eindringlich, dass man es gleich einmal ausprobieren will. Hoffentlich wird man nicht gleich enttäuscht, denn das Prinzip des Mobbings funktioniert nicht, weil es irgendein Blödkind gibt, sondern weil viele andere Angst haben, selbst zum Opfer von diesem zu werden. Also machen sie möglichst schnell mit, übertreiben sogar noch. Die Ich-Person der Geschichte ist aber offensichtlich ebenfalls stark und sozial sehr gesichert, denn alle machen mit gegen den Blöden.

Das eigentliche Problem von solchen Blödkind-Situationen dürfte also sein, dass es starke Gegenpersonen gibt. Machen wir also zuerst einmal unsere Kinder stark!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 21.07.2023

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