Mein ungezogener Opa

Autor*in
Jeschke, Mathias
ISBN
978-3-7373-5667-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kranz, Sabine
Seitenanzahl
28
Verlag
MeyersDuden
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Das Gedicht vom ungezogenen Großvater vermittelt jede Menge Spaß und Lebensfreude über einen Rollentausch, in dem der Großvater schlecht erzogen ist. Zum größten Vergnügen seiner Enkel weiß Opa sich nicht zu benehmen und muss sich von der Oma immer wieder Erziehung und Strafen gefallen lassen.

Beurteilungstext

Zum Vergnügen der jungen Leser verstößt Opa gegen alle Benimmregeln. Er lacht über Omas verlorenen Hut, popelt in der Nase, streckt die Zunge raus, schnarcht laut, rülpst und pupst. Oma gefällt das nicht. Sie reagiert auf das „große Kind“ empört und bestraft es: Opa darf nicht in den Zoo, kriegt kein Abendbrot, muss sofort ins Bett, im Gästezimmer schlafen, Gartenarbeiten erledigen oder zur Freude seiner Enkelkinder gemeinsam mit ihnen etwas unternehmen, damit er aus dem Haus ist. Die Strafen, die die Oma ausspricht, nimmt der Opa zumeist widerspruchslos in Kauf. Die beiden Enkelkinder lieben ihren clownhaften Opa und lachen mit ihm über seine Missgeschicke. - Solche Erziehungsmaßnahmen der Erwachsenen sind den meisten Kindern aus ihrem Alltag in der Regel bekannt. Die Idee, ungezogenes Verhalten und tradierte Strafmaßnahmen völlig erwartungswidrig einem längst erwachsenen Großvater zuzuschreiben, ist originell. Sie stellt die Welt auf den Kopf, bürstet Dinge gegen den Strich. Es bieten sich fruchtbare Gesprächsanlässe über Sinn und Unsinn von Vorschriften, Verboten oder Bestrafungen. Für kindliche Leser bietet die Umkehrung der bestehenden Verhältnisse neben der schieren Lesefreude auch ein Stück Entlastung. Endlich einmal sind es nicht sie sondern die Erwachsenen, derer man sich schämt. Tatsächlich gehen die unvoreingenommenen Kinder, anders als die Oma, kreativ mit ihrem spaßigen Großvater um, ohne ihn irgendwie erziehen zu wollen. - Der Text ist eigentlich ein Gedicht und wurde als solches auch vom Liedsänger Oliver Steller vertont. Das Gedicht besteht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen, die einem strengen Paarreim folgen. Die jeweils erste Zeile beschreibt, was Oma gerade tut. Zeile zwei benennt Opas Fehlverhalten, Zeile drei beschreibt Omas Gefühlsreaktion und Zeile vier die jeweils ausgesprochene Strafe. Alle Verse sind wechselweise mit „Oma“ oder „Opa“ eingeleitet und zeigen, dass sich hier zwei Kontrahenten gegenüber stehen. Gut gelungen ist die Bebilderung von Sabine Kranz mit den vorherrschenden Rot-und Grüntönen und den kindgemäß plakativen, Lebensfreude ausstrahlenden Zeichnungen. Ein wunderbarer Bilderbuchquatsch, an dem schon jüngste Leser ihre Freude haben.

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Diese Rezension wurde verfasst von 34; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 07.03.2020

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