Mein trauriges Buch
- Autor*in
- Rosen, Michael
- ISBN
- 978-3-7725-2060-0
- Übersetzer*in
- Rosenstein, Richard
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Blake, Quentin
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Freies Geistesleben
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 15,50 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Michael Rosen war sehr traurig, als sein Sohn starb. In diesem Buch schreibt er über seine Traurigkeit, wie sie ihn überwältigt, wie sie ihn manchmal aber auch zornig macht, wie er gelernt hat, mit ihr zu leben. (unter Verwendung des Verlagstextes)
Beurteilungstext
Nach DEM Titel ist das erste Bild ein Schock: Da lacht einer über alle vier Backen und schreibt dazu, das sei er, wenn er traurig ist. Will er uns auf den Arm nehmen? Und dann: Ein Bild in so heiteren, leuchtenden Farben?
Schon auf der nächsten Seite klärt sich die Frage. Der Ich-Erzähler will sich niemandem aufdrängen, aber oft umgibt ihn die Traurigkeit von allen Seiten, denn sein Sohn Eddie, den er sehr liebte, lebt nicht mehr. Und dann steigen viele Bilder aus der Erinnerung, alle fröhlich und bunt, denn sie stammen aus der Kindheit Eddies, aus seinem Leben. Warum lebt er nicht mehr? Das wird nicht beantwortet, denn Eddie kann nicht mehr antworten, sein aktueller “Bilderrahmen ist und bleibt leer.
Rosen beschreibt ganz genau und sehr nachvollziehbar, was die Trauer mit ihm macht. Wie sie ihn einsam und unglücklich zurücklässt, wie er händeringend jemanden sucht, um sich ihm anzuvertrauen. Auch, wie er wütend und ungerecht wird vor lauter Verzweiflung. Viele der Bilder, wie in Zerrissenheit und tiefer seelischer Not hingekritzelt, zeigen, wie grau und farblos alles einem Traurigen erscheint, wie sich die Farben aus seinem Leben stehlen. Er will ja nicht etwa traurig sein, es ist ja keine Lust am Trübsal blasen, aber es ist so schwer, aus dem unwegsamen Tal der Trauer zu entkommen.
Mit dem Autor erkennt der Leser, was für “Gehhilfen” es “nach oben” gibt: Etwas tun, auf das man stolz sein kann, etwas, das einem Freude macht, ohne andere unglücklich werden zu lassen. Manchmal auch: Darüber schreiben. Und vor allem: Zulassen, dass die Erinnerungen an schönere Zeiten, frohere Tage lebendig bleiben. “Und immer, wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her” - am Ende hilft schon das Licht einer Kerze, die Schatten zurückzudrängen und wieder Farben zu sehen.
Großartig gedacht, großartig gemacht, in Wort und Bild “wie eine Kerze im Dunkeln”.