Mein Sommer mit Mucks

Autor*in
Höfler, Stefanie
ISBN
978-3-407-82063-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Walther, Franziska
Seitenanzahl
140
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2015
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ferien! Zonja, zwölf Jahre, wohlbehütete Außenseiterin, unbezwingbar neugierig. Mucks, 13 Jahre, gerade zugezogen. Groß, rot-blonde Haare, abstehende Ohren.
Und: Nichtschwimmer. Das findet Zonja heraus, als sie den fremden Jungen im Freibad aus dem Becken fischt. Ein Himbeereis und eine Partie Scrabble später ahnt Zonja bereits, dass der Neue ein Freund werden könnte. Zugleich wird sie aus ihm irgendwie nicht schlau. Es braucht einen Sommer mit Mucks, um seinem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Beurteilungstext

Wenn sich Zwölfjährige für alles interessieren und extrem wissbegierig sind, dann gelten sie – und das weiß Zonja aus Erfahrung – als absolut uncool.
Sie beobachtet, dass alle ihre MitschülerInnen in jeder Lebenslage möglichst desinteressiert und gleichgültig tun. Doch das kann Zonja mit ihrer Liebe zu Statistiken und schwierigen Wörtern oder ihrer Begeisterung für historische Daten und Mathematik einfach nicht vereinbaren. Sie wünscht sich Freundschaften, arrangiert sich aber mit ihrem Dasein als Einzelgängerin. Nicht zuletzt dank ihrer Eltern, der lebensfroh-lauten Apothekerin und dem in sich ruhenden Mathematiker, hat Zonja schon früh gelernt, sich treu zu bleiben. Zur Schule geht sie gern, da sie unter den Erwachsenen ExpertInnen gefunden hat, die ihr beim Finden von Antworten auf ihre vielen Fragen behilflich sind.

Als die Sommerferien beginnen und Zonjas Eltern arbeitsbedingt nicht mit ihr verreisen können, findet sie einen Ort, an dem sie die lange Zeit bis zum ersehnten Schuljahresbeginn überbrücken kann: Das Freibad ist ihr „Ort der stillen Beobachtung. Nirgends kann man so gut unter einem Baum sitzen, unbemerkt die Leute beobachten und dabei Statistiken aufstellen.“ (S. 17f.)
Ob unterschiedliche Kaubewegungen beim Pommesessen oder Anteil Ungeduschter unter den Schwimmern – Zonja erforscht ihre Umwelt sorgfältig. Freilich fällt ihr auch der Junge sofort ins Auge, den sie nicht recht einordnen kann: „Mit diesen Leuchtohren und seiner merkwürdigen Statur sieht er aus wie ein Außerirdischer, der gerade mit seinem Raumschiff mitten im Freibad gelandet ist.“ (S. 19) Als der Unbekannte versehentlich ins Wasser fällt und zu ertrinken droht, rettet sie den dünnen Jungen mit den roten Haaren. Der revanchiert sich mit Eis und Scrabble.

Was folgt, ist ein Sommer mit Mucks. Doch Zonja wird aus dem 13-jährigen Nichtschwimmer überhaupt nicht schlau. Irgendwie passt alles nicht zusammen: Der komische Name. Seine Begeisterung für Scrabble. Der Wutausbruch, der ihrer Frage folgt, warum er nicht schwimmen kann. Seine Begeisterung für die Sterne. Sein ansteckendes Lachen. Das Pfefferspray, das sie zufällig in seinem Rucksack findet. Der große blaue Fleck („Ungefähr dort, wo Siegfried, der Drachentöter, seine verwundbare Stelle hatte.“ S. 19).
Zonja, die unbremsbar Neugierige, muss lernen, ihre Fragen zurückzustellen und die Zeit aufzubringen, die Mucks braucht, um sich ihr zu öffnen. Die Informationen, die Zonja so sammelt, fügen sich zu einem bedrückenden Gesamtbild zusammen: Mucks ist mit Mutter und Großmutter auf der Flucht vor seinem gewalttätigen Vater. Als der plötzlich wieder auftaucht, muss Zonja handeln und vertraut sich ihren Eltern an.

In „Mein Sommer mit Mucks“ findet die Protagonistin Zonja stets die richtigen Worte, um den Leserinnen und Lesern ab etwa 11 Jahren die im Zentrum stehenden Themen so einfühlsam wie humorvoll nahezubringen.

Stefanie Höllers Debütroman ist für den Unterricht in der Sekundarstufe I als Klassenlesestoff hervorragend geeignet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von hemoko; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 29.04.2015

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