Mein Leben auf dem Piratenschiff

Autor*in
Platt, Richard
ISBN
978-3-551-35470-9
Übersetzer*in
Holtei, Christa
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Ridell, Chris
Seitenanzahl
128
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2006
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
6,50 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jake Carpenter ist im Jahre 1716 erst 10 Jahre alt und soll auf Wunsch seines Vaters zur See fahren. 8 Monate lang berichtet der Junge in seinem Tagebuch über seine Fahrten, über skrupellose Kapitäne, von Piratenüberfällen, Meuterei und Krankheiten; er beschreibt den Alltag auf einem Segelschiff der damaligen Zeit.

Beurteilungstext

Im frühen 18. Jahrhundert war die christliche Seefahrtein raues Geschäft, und es verwundert, dass ein Vater seinen 10-jährigen Sohn hinaus aufs Meer schickt. Aber vielleicht war das um 1716 so üblich. Sicher war es um 1716 üblich, dass in 8 Monaten Seefahrt 3 Tote gezählt werden und grausame Strafen wie Auspeitschen oder Aussetzen ohne Vorräte in die Machtbefugnis von Kapitänen gehörten. Das Absägen eines verwundeten Beines durch den Schiffszimmermann bedeutete damals die einzige medizinische Hilfe auf einem Schiff, ist jedoch für Jungen unserer Zeit, für die das Buch ja geschrieben ist, ziemlich grausam. Die Beschreibungen der schrecklichen Dinge, die an Bord geschehen, sind genauso drastisch wie die Zeichnungen dazu. Ich bin allerdings überzeugt, dass Autor und Illustrator nicht übertreiben, denn sie haben sich offensichtlich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. Es ist eine Frage, ob man die Grausamkeiten so plastisch ausmalen muss.
Den Tagebuchaufzeichnungen von Jake ist eine Zeichnung des Schiffes, auf dem er angeheuert hat, vorangestellt. Alle (20) wichtigen Teile der Greyhoundwerden mit korrekten Namen gezeigt, so dass sich auch eine Landratte eine gute Vorstellung vom Leben auf dem Meer machen kann. Im Anschluss an die Tagebuchaufzeichnungen ist ein ausführliches Glossar angehängt, in welchem unbekannte Begriffe erklärt werden. Um Text und Bilder authentisch zu machen, haben Autor und Illustrator nach eigenen Angaben mehr als 40 Bücher zu Rate gezogen, von denen auch einige deutsche Titel in der Literaturliste erscheinen.
Die Tagebuchaufzeichnungen enden mit einem rührenden Bild, auf dem von Jake nur der Rücken und die Schuhsohlen zu sehen sind, weil er so schnell nach Hause rennt.
Soweit der spannende Erzählteil. Aber es folgt noch ein ziemlich öder Lernteil. Man hat den Eindruck, dass hier ein Lehrer das geweckte Interesse an der Materie zur Wissensvermittlung nutzen will. Denn nun gilt es noch, sich durch 20 Seiten Jakes Weltzu arbeiten, in denen Kolonien, Wikinger, Piraten, Korsaren, Barbarossa-Brüder und heutige Seeräuber erklärt werden. Auch das Leben einiger bekannter Piraten wird kurz nacherzählt. Das alles ist ungewohnt und kein gelungener Versuch der Wissensvermittlung. Denn ein Jugendlicher muss nicht unbedingt wissen, wer William Kidd oder Blackbeard gewesen sind.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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