Mein großes Abc Vorschulbuch

Schlagwörter

• Lernen

Teaser

Ein Durchgang durch durch das ABC für Vorschulkinder und Kinder zu Beginn der Grundschulzeit.

Beurteilungstext

Zuerst folgen die Autorinnen dem ABC und stellen alle Buchstaben als Anlaute vor. Dieser Teil ist vor allem seltsam aufgebaut, denn es ist wenig sinnvoll, die Anlaute nach dem Alphabet geordnet einzuführen. Zudem werden Groß- und Kleinbuchstaben abgebildet, und auch beim Erkennen des Schriftbilds geht es um Groß- und Kleinbuchstaben. Das ist allerdings nicht das, was in der Vorschularbeit gemacht wird. In Vorschulklassen und Maxigruppen der Kitas sollte es zu allererst um die Anlaute und das Nachspuren der Großbuchstaben gehen. Die Reihenfolge, in der die Laute eingeführt werden, kann sich z. B. so aufbauen, dass zuerst die Vokale eingeführt werden und dann die Konsonanten, so dass die Unterschiede beim Hören besonders gut besprochen werden können. Oder aber man geht so vor, wie die Schriftsprachlehrgänge vorgehen: Wie können Kinder bereits nach wenigen Lauten diese Einzellaute zu Silben und Wörtern zusammenziehen? Keinesfalls aber wird das Alphabet zur Grundlage genommen.

So ist es schade um die vielen schönen Wörter mit den verschiedenen Anlauten, die die Autorinnen gefunden und die Illustratorin großartig ins Bild gesetzt hat.

Noch schwieriger wird es im Teil, in dem das Alphabet gelernt werden soll und als Grundlage für kleine Rätselbilder dient. Hier wird von den Kindern ja geradezu verlangt, nicht die Laute, sondern die Buchstabennamen zu lernen. Aber wie soll ein Kind heraushören, dass "Tisch" mit "T" beginnt, wenn es das "T" als "Te" kennenlernt? Und sicher ist es hilfreich, spätestens dann, wenn Kinder beginnen, mit Grundschulwörterbüchern zu arbeiten, das Alphabet zu kennen, aber bei der Vorbereitung des Schriftspracherwerbs ist das wenig hilfreich.

Der Verdacht liegt nahe, dass dieses Buch an ehrgeizige Eltern, Großeltern oder Tanten verkauft werden soll, die denken, so lernt ihr Kind schon vor Beginn der Schule lesen. Und die nicht wissen, dass sie damit vor allem den Kindern, die bei der Lautwahrnehmung Unterstützung brauchen, eher schaden.