Mein Geld, dein Geld - Von Mäusen, Kröten und Moneten

Autor*in
Schäfer, Mike
ISBN
978-3-407-75589-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Sprecher*in
Töpperwien, Meike
Umfang
91  Minuten
Verlag
Gattung
AudioTaschenbuch
Ort
Weinheim
Jahr
2020
Alters­empfehlung
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Der Autor wagt einen Rundumschlag in Sachen Geld. Der Inhalt reicht von der Entstehung des Geldes, über den Umgang mit einem Konto bis hin zu Aktienhandel und Insolvenz. Ein Stichwortverzeichnis würde, so es eines gäbe, bis auf den Bitcoin alle gängigen Begriffe enthalten.

Beurteilungstext

Das Buch ist in 45 kurze Kapitel gegliedert; jeweils auf einer Doppelseite wird ein Begriff erklärt. Im Gunde handelt es sich um ein bebildertes Lexikon, das sich an sachlichen Zusammenhängen orientiert. Es geht um Taschengeld, um Reichtum und Armut, Funktion eines Kontos, um Steuern, Versicherungen, Aktien, Kredite, Insolvenz, Steuern, Unternehmensgründung, Falschgeld und Geldwäsche.
Das ist eine enorme Herausforderung an den Autor, in Kurzfassung sachlich zutreffende Antworten zu geben und diese auch noch interessant zu präsentieren.
Herausgekommen ist eine Form in der sich die Aufmerksamkeit vorrangig auf die comicähnlichen Illustrationen richtet, die den eher nüchtern gehaltenen Text optisch aufwerten.

Als Beispiel beschreiben wir die Doppelseite 60/61: Was ist ein Kredit?

Der Text umfasst 27 (z.T. kurze) Zeilen, in denen gesagt wird, dass eine Bank nur dann Geld verleiht, wenn sie sicher ist, dass der Kredit zurückgezahlt wird. Die Sprache wirkt zunächst holprig : „Am ehesten verleiht die Bank also Geld an Menschen, von denen sie denkt, dass sie das Geld höchstwahrscheinlich wiederbekommt.“ Überraschend für uns ist die Aussage, dass eine Bank „denkt“. Es ist schade, dass der Blick nicht auf die Menschen gelenkt wird, die in einer Bank arbeiten, sondern dass diese hinter einem abstrakten Konstrukt verschwinden.
Diese Vorgehensweise führt zu einem Dilemma. In der Fortsetzung heißt es: „Desto mehr die Bank einem vertraut, desto weniger muss man der Bank an Zinsen für ihr Risiko, das Geld doch nie mehr zurückzubekommen, extra zahlen.“
(„Garniert“ wird diese Aussage mit 10 gezeichneten Porträts; fünf davon zeigen Gesichter die einen Kredit bekommen, die anderen enthalten den Vermerk: „Kein Kredit“! Allein die Idee, Kreditwürdigkeit mittels Gesicht zu erkennen, halten wir für fragwürdig.)
Zunächst benötigten wir einige Minuten Zeit, um uns die Aussage dieses Satzes zu erschließen.
Einfach(er) ausgedrückt heißt es: Je geringer das Vertrauen in die Rückzahlung, desto höher
sind die Zinsen.
Wir haben uns erlaubt, Kreditberater von drei Geldinstituten mit dieser Aussage zu
konfrontieren (Sparda, Volksbank, Sparkasse).
Die übereinstimmende Auskunft war: Es kann tatsächlich
vorkommen, ist aber selten, dass durch Risikoaufschläge und Versicherungen ein Kredit bei geringer
Sicherheit teurer wird. Allerdings ist dieses Vorgehen kein Automatismus, sondern liegt im
Ermessen des jeweiligen Sachbearbeiters und hängt von mehreren Faktoren ab.
Das bedeutet, dass die obige Aussage zwar einen zutreffenden Aspekt hat, der aber durch die
„einfache“ Formulierung den Sachverhalt nicht trifft.

Insgesamt haben wir uns gefragt, wieso in dem Buch Themen angesprochen werden, die äußerst komplex sind und u.E. keine oder wenig Relevanz für Kinder haben: „Wie gründet man ein Unternehmen?“; „Was sind Verpflichtungen?“; „Wie kann ich Insolvenz verhindern?“ … Statt dessen hätten konkrete Aufgaben, die Kinder zum Forschen, Überlegen und zum Umgang mit Geld anregen, aufgenommen werden können!
Beispiele:
Woran erkenne ich einen gefälschten Geldschein?
Was kostet meine Geburtstagsfeier, wenn ich meine (drei) Freunde) einlade!
Wieviel wiegen 10€, wenn ich sie in Form von 20-Cent-Münzen habe?
Wofür habe ich letzte Woche Geld ausgegeben?

Für erfreulicher halten wir die Kapitel, in denen über die Rolle des Geldes nachgedacht wird: „Geld ist ungleich verteilt“, oder : „Schlaue Dinge die man mit Geld tun kann“. In diesen Kapiteln wird auch der Bezug zu den Lesern sichtbar.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 01.10.2021

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