Mein geheimes Leben als Monsterjäger: Warum du niemals in einen Gully fallen solltest

Autor*in
Genenz, Iris
ISBN
978-3-96594-229-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Böckmann, Corinna
Seitenanzahl
304
Verlag
Südpol
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Grevenbroich
Reihe
Mein geheimes Leben als Monsterjäger Band 1
Jahr
2023
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
16,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Teenager Charly lebt in der langweiligsten Stadt der Welt. Als er von Monsterjägern entführt wird, wird er selbst zum Monsterjäger und lernt die schrägsten Monster überhaupt kennen.

Beurteilungstext

Der dreizehnjährige Charly Hartnuss wohnt in Dunkelnest, der langweiligsten Kleinstadt der Welt. Charly lebt in einfachen Verhältnissen mit seinen liebevollen, aber ziemlich anstrengenden Eltern. Zu Halloween näht Charlys Mutter ein Werwolf-Kostüm für ihn, das einer mittelschweren Katastrophe gleicht und Charly weiß sofort: Wenn er sich in diesem Kostüm auf der Straße blicken lässt, wird er direkt zum Opfer der ihn mobbenden Jungs Oskar und Paul. Wäre das alles nicht schon katastrophal genug, stürzt Charly in einen Gully und besudelt sich dabei mit Grollhornglibber. Auf dem Weg zu seinem Freund Martin und der anstehenden Halloween-Party wird Charly deshalb von Béron und Epona für eine Ferkeltöle gehalten und gekidnappt. Béron und Epona sind Monsterjäger, welche nur an Halloween durch ein Portal aus ihrer Welt in die menschliche Welt wechseln können und auf der Erde dann nach Wesen wie dem Chaleodon, dem Fanicorn oder dem Schnuff suchen, um sie in ihre eigene Welt zurückzubringen. Kurzerhand nehmen sie Charly in die Lehre und dieser beweist ein besonderes Händchen für die teilweise sensiblen Monsterchen. Als dann ein Monster auf einer Halloween-Party ausfindig gemacht wird, läuft Charly direkt seinem Freund Martin, aber auch den Mobbern Oskar und Paul in die Hände. Nicht nur diese, auch Charlys Schwarm Dalia ist auf der Party und keiner ahnt, dass die Halbgöttin Epona und Charly sie retten vor dem gefährlichen Nachtschreck müssen.
Gleich auf der ersten Seite bekommen die LeserInnen ein Feuerwerk der Wortwitze um die Ohren geschossen. Die Autorin spielt mit sämtlichen Vorurteilen, die das Thema Familie und Adoleszenz bieten. Während es mir persönlich dadurch zunächst etwas plakativ und platt wirkte, fand ich dann doch schnell Gefallen an dem lockeren und gefälligen Schreibstil. Das Thema „gemobbter Junge trifft Superhelden und wird selbst einer“ ist alles andere als neu, dafür aber äußerst unterhaltsam. Die fast klischeehafte Handlung wird durch zahlreiche Details, bspw. die Beschreibung des Monsterjägerbusses oder der Monster selbst, und einen gut konstruierten Erzählstrang deutlich aufgewertet.
Die 26 Kapitel sind im vorangestellten Inhaltsverzeichnis aufgelistet und mit eigenen Überschriften versehen. Am Ende findet sich ein „Auszug aus Prof. Fingerhuts Grundlagenlexikon der Kryptozoologie (Beastbook)“, in welchem alle im Buch vorkommenden Monster, einschließlich des Menschen, benannt, einer Familie zugeordnet und beschrieben werden, so z. B. der Schmackofatz aus der Familie der Feinschmecker.
Über jeder Kapitelüberschrift findet sich eine Bleistift-Illustration. Diese kleinen schwarz-weißen Kunstwerke zeigen neben den Monstern auch Charly und zahlreiche Situationen aus den jeweiligen Kapiteln. Das Spiel mit Licht und Schatten lässt die Illustrationen äußerst lebendig wirken. Auch im Beastbook, sowie im Inhaltsverzeichnis finden sich die Zeichnungen.
Mit enorm viel Humor und Sprachwitz schenkt Iris Genenz den LeserInnen ein locker-leichtes und äußerst unterhaltsames Buch für Jungen wie Mädchen gleichermaßen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Katja Stein; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 14.01.2024