Mein erstes Auto war rot

Autor*in
Schössow, Peter
ISBN
978-3-446-23593-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schössow, Peter
Seitenanzahl
40
Verlag
Hanser
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2010
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Vielleicht erzählt der Autor hier eine Geschichte aus seiner Kindheit. Opa hat für ihn ein kleines altes Auto mitgebracht. Nach viel Anstrengung und Schweiß, nach langem Basteln, Werkeln und Hämmern ist das rote Tretauto fahrbereit und ein Traum für jeden Jungen. Nach einem Sicherheitstraining ist es endlich so weit: die erste Tour zusammen mit dem kleinen Bruder als Beifahrer führt übers Land und von Abenteuer zu Abenteuer. Aber die beiden Geschwister kehren wohlbehalten nach Hause zurück.

Beurteilungstext

“Mein Auto!” Nach einem Haufen Arbeit steht der kleine Besitzer stolz vor seinem rot lackierten Tretauto. “Es glänzte und funkelte. Es sah sooo gut aus! Und es fühlte sich so gut an. Und es roch so gut: nach Farbe, nach Gummi, nach Schmieröl und nach Kunstleder.” Viele Erwachsene werden sich gerne und mit einem Hauch Wehmut an ihr erstes Auto und die ersten Fahrten damit erinnern, gleichgültig ob es nun ein Tretauto, ein Käfer oder ein Cabrio war.
Und klar, dass die erste Tour etwas besonderes ist. Man weiß ja nie, was passiert! Irgendwie ist es dann doch gut, dass der kleine Bruder als Beifahrer dabei ist. Auf der Strecke gibt es dann auch manche Überraschungen: wütende Wespen, rutschige Wege, kreischende Mädchen, tiefe Schluchten, finstere Tunnelstrecken voller Fledermäuse... Im Wald ist das Auto nicht mehr zu stoppen und Fahrzeug und Fahrer landen im Bach. Zum Glück haben die beiden Brüder Helme auf und so nimmt die Geschichte kein schlimmes Ende. Mit vereinten Kräften schieben die Jungen ihr Tretauto nach Hause und schmieden vorm Einschlafen gemeinsam Pläne für den nächsten Tag.

In dieser warmherzigen, liebevoll erzählten Geschichte steht nicht nur die Begeisterung für die Technik und das Autofahren im Mittelpunkt, eine zentrale Rolle nimmt auch die Beziehung zwischen den Brüdern ein. Nachdem klar gestellt wurde, dass der größere Junge der wirkliche Besitzer des Tretautos ist und sein kleiner Bruder als “Schmiermaxe” und Beifahrer wenig zu bestimmen hat, sind die beiden ein tolles Team und können sich aufeinander verlassen. Witzig sind die Kommentare des Kleinen, der noch in Einwortsätzen spricht und trotzdem die Situation oft super erfasst. Und anrührend, wie die beiden am Abend zusammen in einem Bett liegen und Pläne für den nächsten Tag schmieden.

Schössows Illustrationen sind detailgenau gezeichnet, wobei der Hintergrund oft ein wenig blasser, verschwommener ist als die Figuren und das Geschehen im Vordergrund. Die warmen Farbtöne erinnern an alte Fotografien. Auf den Bildern gibt es viel zu entdecken: so kann man nebenbei die Bedeutung der Verkehrszeichen lernen, sieht in der Werkstatt alte Reklametafeln und Werkzeug und auf der Fahrtstrecke Tiere wie Schweine, Frösche, Hasen und Vögel. An manchen Stellen rutschen Witz und Fantasie in diese sonst realistische Geschichte: staunende Kuscheltiere, flatternde Feen und.... sind das nicht Rotkäppchen und der Wolf dort im Wald?
Die Bilder erzählen das Geschehen wie in einem Film. Alles bewegt sich über die ganze Doppelseite vom äußersten linken bis zum rechten Rand. So kommt die Geschichte richtig in Fahrt!

Schössow ist mit dieser Geschichte wieder einmal ein Bilderbuch gelungen, an dem kleine und größere Kinder ihre Freude haben werden. Es ist für Kinder ab etwa 4 Jahren sehr zu empfehlen, aber auch Grundschulkinder werden die Geschichte mögen. Mit dem einmaligen Durchblättern ist es dabei nicht getan. Das Buch lädt zum ausführlichen Betrachten und wiederholtem Vorlesen ein. Auch die Erwachsenen werden ihren Spaß dabei haben.
Für sein Buch “Gehört das so?” wurde Peter Schössow im August 2005 mit dem Lesepeter ausgezeichnet.



Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von htd .
Veröffentlicht am 01.01.2010

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