Mein Dschinn

Schlagwörter

• Abenteuer
• Familie
• Flucht

Teaser

Lars lebt im Heim und haut ab. Er will zu seiner Mutter trampen, die irgendwo lebt. Ein Mann liest ihn auf, der kann zaubern und fliegt mit ihm nach Rom, wo seine Mutter bei Zigeunern lebt - aber auch verschwunden ist. Weiter geht es nach Indien, die Mutter wird endlich befreit aus den Fängen von Drogenhändlern und Gurus und die Welt ist wieder in Ordnung.

Beurteilungstext

Programmatisch erscheint mir die (inhaltlich verständliche) Flucht des kleinen Jungen: Das darf ein Elfjähriger auf keinen Fall machen, sich an den Straßenrand zu stellen und ins Irgendwo zu trampen. Der Alte, der ihn aufliest, ist zwar der Zauberer, der es genauso geplant hatte - aber wer kann schon auf einen Zauberer hoffen und überhaupt?
Der nächste Schritt ist der zu den Zigeunern. Hartmann nennt sie zwar korrekt Roma, aber dieses Völkchen ist exakt das, was man unter Zigeunern versteht: ein Konstrukt der Fantasie, das so nie existiert hat: Taschendiebschule, abenteuerliche Lebensformen, Reichtum und Ausbeutung, internationale Verbindungen, Drogenhandel, Menschenhandel. Ja geht´s denn noch?
Die Mutter, ein Drogenwrack, das von ihrem indischen Guru ebenso wie von ihrem Zigeunerhauptmann missbraucht wird (als Kurierin, als Opfer, nicht als Sex-Objekt), versinkt immer wieder in ihre Sucht, nur als der kleine Junge auftaucht, wird sie sofort clean. So stellt sich Kleinhänschen es vor, dass man Drogenabhängige wieder ins Leben zurückführen kann.
Dazu gehört auch noch ein kleines Zigeunermädchen, das hübsch und dunkel-fremd aussieht, ihren Helden Lars anhimmelt und sonst wenig sagt. Aber sie rettet Lars mehrfach, mal durch akrobatisches Auftreten, mal durch ihre flinken Finger (durch das Taschendiebtraining gut in Form), mal überhaupt durch ihre Flinkheit.
Platter geht´s nicht mehr. Cjh14.07