Mehr als ein Superstar

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• Musik
• Sexualität

Teaser

Die knapp 16-jährige Lisann sieht im TV eine Musikgruppe und begeistert sich für den Frontsänger. Durch Zufall kommt es zu einer Begegnung zwischen beiden und sie beginnen sich zu lieben. Die Umgebung des Mädchens ist skeptisch, aber Lisann hält zu jenem Schönling, der plötzlich dringend auf Zuspruch angewiesen zu sein scheint.

Beurteilungstext

Sowohl der erzählte Lebensabschnitt als auch die sprachliche Gestaltung erinnern mich sehr an Ganghofer oder Marlitt. Das Mädchen Lisann ist lediglich wahrgenommen als begeisterter Fan jener Musikgruppe, und der Frontsänger kommt zu Beginn als recht erhöht daher. Im Verlaufe des Geschehens kehrt sich das um, denn Luis wird gemobbt und ist nun ganz klein und bedarf der Hilfe seiner minderjährigen Partnerin. Echte Konflikte werden kaum ausgetragen, es sind die üblichen Klischees, die zur Verzögerung der Handlung dienen: Missgunst der Mitschülerinnen, bösartige Eltern, die dann aber schnell gutartig zu werden scheinen, frenetische Fans der Band, die zu allem fähig sind, Liebe im Hotelzimmer usw. Vor allem ist es die sprachliche Gestalt des Textes, die ins Triviale abgleitet: scheinbar jugendgemäßer Jargon wird nachgeahmt und der literar-ästhetische Anspruch geht verlustig. Harmonisierung der nicht wirklich vorhandenen Konflikte ist die Grundtendenz. Aber möglicherweise bin ich als Leser zu alt für die Struktur und die sprachliche Form der Erzählung, wie die Adressaten nach der Lektüre reagieren, wäre für mich interessant. Der Superstar als ein Gutmensch. Das könnte doch ein erstrebenswertes Ideal sein, das ein Idol zu ersetzen vermag.